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== Abhängigkeit ==
== Abhängigkeit ==


* WuKoEnToVeFo
* '''WuKoEnToVeFo'''
* > 3 in 12 Monaten: in den letzten 12 Monaten mind. 3 Kriterien gleichzeitig
* > 3 in 12 Monaten: in den letzten 12 Monaten mind. 3 Kriterien gleichzeitig
# Wunsch/Zwang (Craving)
# Wunsch/Zwang (Craving)
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== ADHS ==
== ADHS ==


# Unaufmerksamkeit >6/9
# '''Unaufmerksamkeit''' >6/9
# Überaktivität >3/5
# '''Überaktivität''' >3/5
# Impulsivität >1/4
# '''Impulsivität''' >1/4
# zusätzliche
# zusätzliche
#* Beginn vor dem siebten Lebensjahr
#* Beginn vor dem siebten Lebensjahr
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# Symptome ohne Vollbild einer anderen Störung
# Symptome ohne Vollbild einer anderen Störung
# maximal 6 Monate, depressive Reaktion max 2 Jahre
# maximal 6 Monate, depressive Reaktion max 2 Jahre
== Autismus ==
=== Frühkindlicher Autismus ===
{| class="wikitable"
|  
| vor 3. LJ auffällige/beeinträchtigte Entwicklung mind. 1 Bereich:
# Sprache rezeptiv/expressiv
# reziproke soziale Interaktion
# funktionales/symbolisches Spielen.
* mind. 6 Symptome
|-
! A
| soziale Interaktion, > 2
# Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung, Gestik
# Beziehungen zu Gleichaltrigen
# Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, deviante Reaktion auf die Emotionen anderer
# Mangel, spontan Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen zu teilen
|-
! B
| Kommunikation, > 1
# verspätete/gestörte Entwicklung der gesprochenen Sprache
# Probleme, sprachlichen Kontakt zu beginnen oder aufrechtzuerhalten
# stereotype und repetitive Verwendung der Sprache
# Mangel an Als-ob-Spielen, sozialer Imitationsspiele
|-
! C
| repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten, > 1
# umfassende Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten Interessen
# zwanghafte Anhänglichkeit an spezifische, nicht funktionale Handlungen oder Rituale
# stereotype und repetitive motorische Manierismen
# Beschäftigung mit Teilobjekten des Spielmaterials
|}
=== Asperger-Syndrom ===
* '''bis zum 3. LJ''' keine auffällige Verzögerung der Sprache, kognitiven Entwicklung, Verhalten und Wissbegierde
* motorische Meilensteine verzögert, motorische Unbeholfenheit
* häufig spezielle Fertigkeiten, die sich meist auf ungewöhnliche Beschäftigung beziehen, für die Diagnose nicht relevant
{| class="wikitable"
! A
| qualitative Abnormitäten in der wechselseitigen sozialen Interaktion, > 2:
# angemessener Blickkontakt, Mimik, Gestik und Körperhaltung
# Beziehungen zu Gleichaltrigen, Teilen von Interessen/Aktivitäten/Emotionen
# Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, deviante Reaktion auf die Emotionen anderer Menschen
# fehlender Wunsch, mit anderen Menschen Vergnügen, Interessen und Errungenschaften zu teilen
|-
! B
| ungewöhnlich starkes, sehr spezielles Interesse oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, > 1
# konzentrierte Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten, ungewöhnlichen Interessensmustern
# zwanghafte Befolgung spezifischer, nonfunktionaler Routinen oder Rituale
# stereotype und repetitive motorische Manierismen (Hände oder ganzer Körper)
# Beschäftigungen mit Teil-Objekten oder nonfunktionalen Elementen oder Spielmaterialien
|}


== Bulimie ==
== Bulimie ==


# dauernde Beschäftigund mit Essen '''und''' unwiderstehliche Gier/Drang zu essen
# dauernde Beschäftigung mit Essen '''und''' unwiderstehliche Gier/Drang zu essen
# Freßattacken mind. 2x/Woche über 3 Monate  
# Freßattacken mind. 2x/Woche über 3 Monate  
# Gegensteuerung: Erbrechen, Abführmittel, Hungerperioden, Appetitzüglern/Schilddrüsenpräparaten/Diuretika
# Gegensteuerung: Erbrechen, Abführmittel, Hungerperioden, Appetitzüglern/Schilddrüsenpräparaten/Diuretika
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== Depression ==
== Depression ==


A Hauptsymptome:
A '''Hauptsymptome''':
# depressive Stimmung
# depressive Stimmung
# Verlust von Interesse oder Freude
# Verlust von Interesse oder Freude
# Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit
# Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit
B Nebensymptome:
B '''Nebensymptome''':
# Reduktion von Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Entscheidungsfähigkeit
# Reduktion von Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Entscheidungsfähigkeit
# Verlust von Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl
# Verlust von Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl
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A kurz zurückliegendes Absetzen/Reduktion einer psychotropen Substanz nach wiederholtem/langanhaltendem/hochdosiertem Konsum
A kurz zurückliegendes Absetzen/Reduktion einer psychotropen Substanz nach wiederholtem/langanhaltendem/hochdosiertem Konsum
B typische Symptome (s.u.)
B typische Symptome (s.u.)
C Ausschluss anderer Ursache
C Ausschluss anderer Ursache


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== Generalisierte Angststörung ==
== Generalisierte Angststörung ==


A Anspannung, Besorgnis, Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme > 6 Monate
# Anspannung, Besorgnis, Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme > 6 Monate
B körperliche Symptome: motorische Anspannung + vegetative Übererregbarkeit
# körperliche Symptome: motorische Anspannung + vegetative Übererregbarkeit
C keine andere Angststörung
# keine andere Angststörung
D Auschluss anderer Ursache
# Auschluss anderer Ursache


== Hypochondrische Störung ==
== Hypochondrische Störung ==


A anhaltende Überzeugung > 6 Monate über das Vorliegen von höchstens zwei schweren, konkret nenannten körperlichen Krankheiten
# anhaltende Überzeugung > 6 Monate über das Vorliegen von höchstens zwei schweren, konkret nenannten körperlichen Krankheiten
B ständige Sorge darum, andauernde Beeinträchtigung im Alltagsleben, wiederholte Behandlungen oder Untersuchungen
# ständige Sorge darum, andauernde Beeinträchtigung im Alltagsleben, wiederholte Behandlungen oder Untersuchungen
C Weigerung oder nur kurze Akzeptanz, die medizinische Versicherung zu akzeptieren, dass keine adäquate körperliche Ursache für die körperlichen Symptome vorliegen
# Weigerung oder nur kurze Akzeptanz, die medizinische Versicherung zu akzeptieren, dass keine adäquate körperliche Ursache für die körperlichen Symptome vorliegen
D Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störung
# Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störung


== Manie ==
== Manie ==


A vorherrschend auffällig gehobene, expansive oder gereizte Stimmung in deutlich abnormem Ausmaß > 1 Woche
A vorherrschend auffällig gehobene, expansive oder gereizte Stimmung in deutlich abnormem Ausmaß > 1 Woche
B mind. 3 der folgenden Symptome, insgesamt schwere Alltags-Beeinträchtigungen
B mind. 3 der folgenden Symptome, insgesamt schwere Alltags-Beeinträchtigungen
# Gesteigerte Aktivität, motorische Ruhelosigkeit
# Gesteigerte Aktivität, motorische Ruhelosigkeit
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# leichtsinniges Verhalten bei Negation von Risiken (z.B. Lokalrunden ausgeben, törichte Unternehmungen, rücksichtsloses Fahren
# leichtsinniges Verhalten bei Negation von Risiken (z.B. Lokalrunden ausgeben, törichte Unternehmungen, rücksichtsloses Fahren
# gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeiten
# gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeiten
C mit/ohne psychotische Symptome
C mit/ohne psychotische Symptome
D Auschluss psychotrope Substanzen oder organische psychische Störung
D Auschluss psychotrope Substanzen oder organische psychische Störung


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A wiederholte Panikattacken, nicht auf eine spezifische Situation/Objekt bezogen, spontan/nicht vorhersehbar
A wiederholte Panikattacken, nicht auf eine spezifische Situation/Objekt bezogen, spontan/nicht vorhersehbar
B abgrenzbare Episoden, abrupter Beginn, mind. einige Minuten, mind. 2 Symptome:
B abgrenzbare Episoden, abrupter Beginn, mind. einige Minuten, mind. 2 Symptome:
# Herzklopfen
# Herzklopfen
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{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
! style="width:3em" | A
! style="width:3em" | A
| charakteristische und dauerhafte Abweichung der inneren Erfahrungs-/Verhaltensmuster von kulturell erwarteten und akzeptieren Vorgaben:
| charakteristische und dauerhafte '''Abweichung der inneren Erfahrungs-/Verhaltensmuster''' von kulturell erwarteten und akzeptieren Vorgaben:
* '''Kognitionen''': Wahrnehmung, Interpretation, Einstellungen
* '''Kognitionen''': Wahrnehmung, Interpretation, Einstellungen
* '''Affektivität''': Variationsbreite, Intensität und Angemessenheit
* '''Affektivität''': Variationsbreite, Intensität und Angemessenheit
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== Posttraumatische Belastungsstörung ==
== Posttraumatische Belastungsstörung ==


ICD-10-Posttraumatische Belastungsstörung
{| class="wikitable"
A kurz- oder langanhaltendes Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß, das nahezu bei jedem tiefgreifende
! style="width:3em" | A
Verzweiflung auslösen würde (selbst erlebt, beobachtet oder direkt davon betroffen)
| Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß, das nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
B Wiedererlebenssymptomatik: Intrusionen, Flashbacks, Alpträume, Triggerbarkeit
|-
C Vermeidungsverhalten im Zusammenhang mit traumatischem Erleben (kognitiv und/oder behavioral), Numbing
! B
D D1 oder mind. 2 Kriterien aus D2
| '''Wiedererlebenssymptomatik''': Intrusionen, Flashbacks, Alpträume
D1: (teilweise) Amnesie wichtiger Aspekte der Belastung
|-
D2: erhöhtes Arousal = psychische Sensitivität/Erregung
! C
1. Ein- und Durchschlafstörungen
| '''Vermeidungsverhalten''' kognitiv/behavioral, Numbing
2. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
|-
3. Konzentrationsschwierigkeiten
! D
4. Hypervigilanz
| D1 oder mind. 2 Kriterien aus D2
5. Schreckhaftigkeit
* D1: (teilweise) Amnesie
• Symptomatik innerhalb von 6 Monaten / nach 6 Monaten
* D2: '''erhöhtes Arousal''' = psychische Sensitivität/Erregung
akute Belastungsreaktion
*# Ein- und Durchschlafstörungen
• Symptomatik nach Stunden bis Tage wieder abklingend
*# Reizbarkeit oder Wutausbrüche
ICD-10-Schizophrenie
*# Konzentrationsschwierigkeiten
Zeitkriterium für alle Symptome: die meiste Zeit über in mind. 1 Monat andauernder psychotische Episode
*# Hypervigilanz
A mindestens 1 Merkmal aus A1 oder mindestens 2 Merkmale aus A2
*# Schreckhaftigkeit
A1:
|}
1. Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug oder -ausbreitung.
 
2. Kontroll-/Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körperbewegungen oder auf bestimmte Gedanken,
== Schizophrenie ==
Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmung
 
3. Hören von Stimmen,
{| class="wikitable"
• die das Verhalten des Patienten laufend kommentieren
| colspan="2" | die meiste Zeit über in mind. 1 Monat andauernder psychotische Episode
• oder die im Dialog über ihn sprechen
|-
• oder andere Formen von Stimmen, die aus bestimmten Körperteilen kommen
! style="width:3em" | A
4. anderer anhaltender Wahn, kulturell unangemessen und völlig unmöglich (z.B. das Wetter kontrollieren zu können oder mit Wesen einer
| mindestens 1 Merkmal aus A1 <u>oder</u> mindestens 2 Merkmale aus A2
anderen Welt in Beziehung zu stehen)
* A1:
A2:
*# Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug oder -ausbreitung.
1. anhaltende tägliche Halluzinationen,
*# Kontroll-/Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung
begleitet von (flüchtigen oder undeutlich ausgebildeten) Wahngedanken ohne deutliche affektive Beteiligung
*# Hören von Stimmen,
oder begleitet von anhaltenden überwertigen Ideen
*# anderer anhaltender Wahn
2. Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluß → Zerfahrenheit oder Danebenreden
* A2:
3. Katatone Symptome, z.B. Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Mutismus, Stupor
*# Halluzinationen, begleitet von Wahngedanken oder überwertigen Ideen
4. "Negative" Symptome, nicht verursacht durch Depression oder Neuroleptika, z.B. auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder
*# Zerfahrenheit oder Danebenreden
inadäquater Affekt
*# Katatone Symptome, z.B. Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Mutismus, Stupor
ICD-10-Schizophrenie 18
*# "Negative" Symptome, z.B. auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt
B • B1:
|-
1. keine ICD-10-Manie oder ICD-10-Depression
! B
2. oder Kriterium A bereits vor der Entwicklung der affektiven Symptome
| nicht
• B2:
* akute/schwere Depression/Manie
1. keine organische Ursache
* organische Erkrankung
2. keine Intoxikation, Abhängigkeit oder Entzug
* Intoxikation/Abhängigkeit/Entzug
Typus der Schizophrenie
|}
bei Vorliegen o.g. Kriterien F20.X
 
Paranoide
* '''Typus der Schizophrenie'''
Schizophrenie
** Paranoide Schizophrenie
beide Kriterien:
** Hebephrene Schizophrenie
1. Wahn oder Halluzinationen stehen im Vordergrund
** Katatone Schizophrenie: Stupor/Mutismus, Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Rigidität, Wächserne Biegsamkeit, Befehlsautomatismus (automatische Befolgung von Anweisungen)
2. klinisches Bild nicht beherrscht von verflachtem oder inadäquatem Affekt, katatonen Symptomen oder Zerfahrenheit
** Postschizophrene Depression
Hebephrene
** Schizophrenes Residuum: mind 4 Negativsymptome :
Schizophrenie
**# Deutliche Affektverflachung
alle drei Kriterien:
**# Passivität und Initiativemangel
1. eindeutige und anhaltende Verflachung/Oberflächlichkeit des Affekts oder inadäquater Affekt
**# Psychomotorische Verlangsamung oder verminderte Aktivität
2. Verhalten ziellos und unzusammenhängend, oder eindeutige Denkstörung → unzusammenhängende,
**# Verarmung der Sprache (Menge oder Inhalt)
weitschweifige oder zerfahrene Sprache
**# Vernachlässigung in sozialer Leistung oder Körperpflege
3. klinisches Bild nicht beherrscht von Halluzinationen oder Wahn
**# Geringe nonverbale Kommunikation durch Mimik, Blickkontakt, Stimmodulation oder Körperhaltung
Katatone
 
Schizophrenie
* '''Verlauf:'''
mind. eines der folgenden Symptome steht im Vordergrund für mind. 2 Wochen:
** kontinuierlich
1. Stupor (deutliche Verminderung der Reaktionen auf die Umgebung und Verminderung der spontanen Bewegungen
** episodisch, mit/ohne Negativsymptomatik zwischen den Episoden
und Aktivität), oder Mutismus
** episodisch remittierend
2. Erregung (anscheinend sinnlose motorische Aktivität, die nicht durch äußere Reize beeinflußt ist)
** unvollständige Remission
3. Haltungsstereotypien (freiwilliges Einnehmen und Beibehalten unsinniger und bizarrer Haltungen)
** vollständige Remission
4. Negativismus (unmotivierter Widerstand gegenüber allen Aufforderungen oder Versuchen, bewegt zu werden, oder
** anderes Verlaufsbild
Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung)
** Verlauf unsicher, Beobachtungszeitraum weniger als ein Jahr
5. Rigidität (Beibehaltung einer steifen Haltung gegenüber Versuchen, bewegt zu werden)
 
6. Wächserne Biegsamkeit (Verharren von Gliedern und Körper in Haltungen, die von außen auferlegt sind)
* Schizophrenia simplex:
7. Befehlsautomatismus (automatische Befolgung von Anweisungen)
*# langsam progrediente Entwicklung "negativer" Symptome des schizophr. Residuums > 12 Monate
undifferenzierte
*# bislang keine Halluzinationen, Wahn oder andere Symptome einer psychotischen Episode
Schizophrenie
 
Kriterien für o.g. Subtypen paranoide Schizophrenie, hebephrene Schizophrenie, katatone Schizophrenie,
== Schädlicher Gebrauch ==
postschizophrene Depression oder schizophrenes Residuum nicht erfüllt oder so zahlreiche Symptome, daß die Kriterien
 
für mehr als einen dieser Subtypen erfüllt sind
# Fortgesetzter Konsum trotz körperlicher/psychischer Schäden/Problemen
Postschizophrene
# Schädigung klar beschreibbar, z.B. "Filmrisse", chronische Bauchschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, Jobverlust
Depression
# Konsum permanent > 1 Monat oder wiederholt in 12 Monaten
beide Kriterien:
# keine Abhängigkeit
1. allgemeine Kriterien der Schizophrenie während der letzten 12 Monate erfüllt, sie sind derzeit jedoch nicht erfüllt;
 
eines der Symptome A2 besteht derzeit noch
== Somatoforme Störungen ==
2. mind. die Kriterien einer leichten depressiven Episode erfüllt
 
Schizophrenes
* Somatisierungsstörung
Residuum
 
beide Kriterien:
{| class="wikitable"
1. allg. Kriterien der Schizophrenie waren einmal in der Vergangenheit erfüllt, sie sind derzeit jedoch nicht erfüllt
|-
2. Mindestens vier "negative" Symptome in den letzten 12 Monaten durchgehend vorhanden:
! style="width:3em" | A
1. Deutliche Affektverflachung
| Klagen über multiple und wechselnde körperliche Symptome,
2. Passivität und Initiativemangel
* die <u>nicht</u> durch eine feststellbare körperliche Erkrankung erklärt werden können,
3. Psychomotorische Verlangsamung oder verminderte Aktivität
* die <u>mindestens 2 Jahre</u> lang bestanden haben
4. Verarmung der Sprache (Menge oder Inhalt)
* vegetative Symptome sind <u>nicht</u> im Vordergrund
5. Vernachlässigung in sozialer Leistung oder Körperpflege
|-
6. Geringe nonverbale Kommunikation durch Mimik, Blickkontakt, Stimmodulation oder Körperhaltung
! B
ICD-10-Schizophrenie 19
| ständige Sorge um die Symptome, wiederholte Arztbesuche, Selbsteinnahme von Medikamenten
Verlauf
|-
• 0 = kontinuierlich (keine Remission psychotischer Symptome im Beobachtungszeitraum)
! C
• 1 = episodisch, mit zunehmender Entwicklung "negativer" Symptome zwischen den Episoden
| Hartnäckige Weigerung/nur kurzzeitige Akzeptanz, dass für die Symptome keine ausreichende körperliche Ursache vorliegt
• 2 = episodisch, mit anhaltenden aber nicht zunehmenden "negativen" Symptomen
|-
• 3 = episodisch remittierend, mit (fast) vollständigen Remissionen zwischen den Episoden
! D
• 4 = unvollständige Remission
| mindestens sechs Symptome aus mindestens zwei verschiedenen Organsystemen
• 5 = vollständige Remission
|-
• 8 = anderes Verlaufsbild
! E
• 9 = Verlauf unsicher, Beobachtungszeitraum weniger als ein Jahr
| Ausschluss Schizophrenie, affektive Störung oder Panikstörung
Schizophrenia simplex
|}
1. langsam progrediente Entwicklung "negativer" Symptome des schizophr. Residuums > 12 Monate
 
2. bislang keine Halluzinationen, Wahn oder andere Symptome einer psychotischen Episode
 
ICD-10-Schädlicher Gebrauch
A klare Hinweise, dass der Konsum zu Schäden/Problemen geführt hat, körperlich oder psychisch: Urteilsfähigkeit, Verhalten, sozial, Leistung
B Art der Schädigung klar beschreibbar, z.B. "Filmrisse", chronische Bauchschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Schlafstörungen, sexuelle
Funktionsstörungen, Jobverlust
C Konsum permanent > 1 Monat oder wiederholt in 12 Monaten
D keine andere Störung (Abhängigkeit
Substanz:
• pysychotrope Substanzen: F1X.1
• 0=Alkohol
• 1=Opiate
• 2=Cannabinoide
• 3=Sedativa/Hypnotika
• 4=Kokain
• 5=andere Stimulantien
• 6=Halluzinogene
• 7=Tabak
• 8=Lösungsmittel
• 9=multipel oder andere
• nichtabhängigkeitserzeugende Substanzen: F55.X
• 0=Antidepressiva
• 1=Laxantien
• 2=Analgetika
• 3=Antazida
• 4=Vitamine
• 5=Steroide/Hormone
• 6=Pflanzen/Naturheilmittel
• 8=Sonstige Substanzen
• 9=n.n.b Substanz
ICD-10-Somatoforme Störungen 20
ICD-10-Somatoforme Störungen
Symptomliste 1 Symptomliste 2
• Bauchschmerzen • Palpitationen
• Übelkeit • Schweißausbrüche (heiß oder kalt)
• Sich-aufgebläht-Fühlen • Mundtrockenheit
• schlechter Geschmack im Mund oder stark belegte Zunge • Hitzewallungen oder Erröten
• Klagen über Erbrechen oder Regurgitation von Speisen • Druckgefühl, Kribbeln oder Unruhe im Bauch
• Klagen über häufigen Durchfall • Brustschmerzen oder Druckgefühl in der Herzgegend
• Atemnot ohne Anstrengung • Atemnot oder Hyperventilation
• Brustschmerzen • außergewöhnliche Müdigkeit bei leichter Anstrengung
• Schmerzen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen • Aerophagie, Schluckauf oder Brennen im Brust- oder Magenbereich
• Missempfindungen im Genitalbereich • Bericht über häufigen Stuhldrang
• ungewöhnlicher oder verstärkter vaginaler Ausfluss • erhöhte Miktionsfrequenz oder Miktionsschmerzen
• Flecken oder Farbänderungen der Haut • Gefühl der Überblähung oder Völlegefühl
• Schmerzen in Gliedern, Extremitäten oder Gelenken
• Taubheit oder Kribbelgefühl
Somatisierungsstörung
Somatisierungsstörung undifferenzierte
somatoforme Störung
A Klagen über multiple und wechselnde körperliche Symptome,
die nicht durch eine feststellbare körperliche Erkrankung erklärt werden können,
die mindestens 2 Jahre lang bestanden haben,
• vegetativer Symptome nicht das Hauptmerkmal der Störung darstellen
mindestens 6 Monate
B Ständige Sorge um die Symptome → anhaltendes Leiden → wiederholte (> 3) Arztbesuche (Allgemeinarzt,
Spezialisten, "Heiler") oder fortgesetzte Selbsteinnahme von Medikamenten
unvollständig
C Hartnäckige Weigerung, die ärztliche Feststellung anzunehmen, daß für die Symptome keine ausreichende
körperliche Ursache vorliegt (allenfalls Akzeptanz während oder unmittelbar nach einer med. Untersuchung für
kurze Zeiträume bis zu einigen Wochen)
gleich
D mindestens sechs Symptome aus Liste I aus mindestens zwei verschiedenen Organsystemen unvollständig erfüllt
E Ausschluss Schizophrenie, affektive Störung oder Panikstörung gleich
Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
A Anhaltender, schwerer und belastender Schmerz in irgendeinem Körperteil,
• der mindestens 6 Monate lang durchgehend an den meisten Tagen bestanden hat,
• der nicht ausreichend durch den Nachweis eines physiologischen Prozesses oder einer körperlichen Störung erklärt werden kann
• der anhaltend den Hauptfokus für die Aufmerksamkeit des Patienten darstellt
B Ausschluss Schizophrenie, tritt nicht ausschließlich auf im Rahmen einer affektiven Störung, Somatisierungsstörung, undifferenzierten
somatoforme Störung, hypochondrischen Störung
ICD-10-Somatoforme Störungen 21
Somatoforme autonome Funktionsstörung
Somatoforme autonome Funktionsstörung
A vegatative/autonome Symptome, die der Patient zurückführt auf eine körperliche Erkrankung in mind. einem der folgenden Systeme/Organe:
* mind. 3 Symptome aus: Herz/kardiovaskuläres System, oberer/unterer GI-Trakt, Lunge/respiratorisches System, Urogenitalsystem
Herz/kardiovaskuläres System, oberer/unterer GI-Trakt, Lunge/respiratorisches System, Urogenitalsystem
* keine phobische Störung/Panikstörung
B mindestens zwei vegetative Symptome (1 - 5) aus Liste 2
 
C mindestens ein Symptom (6 - 12) aus Liste 2
== Soziale Phobie ==
D keine nachweisbare Störung der Struktur oder Funktion der Organe
 
E nicht ausschließlich bei phobischen Störungen oder Panikstörung
{| class="wikitable"
ICD-10-Soziale Phobie
! style="width:3em" | A
A • Deutliche Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich oder beschämend zu verhalten
|
oder deutliche Vermeidung entsprechender Situationen
* Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich oder beschämend zu verhalten<br/><u>oder</u><br/>Vermeidung entsprechender Situationen
• Situation benennen:
** Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit
Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit
** Bekannten in der Öffentlichkeit begegnen
Bekannten in der Öffentlichkeit begegnen
** Hinzukommen oder Teilnahme an kleinen Gruppen
Hinzukommen oder Teilnahme an kleinen Gruppen (z.B. Parties, Konferenzen)
|-
• andere
! B
B mindestens zwei Symptome (1-14), mindestens ein Symptom (1-4) und (15-17)
| mindestens 3 körperliche Symptome
1. Palpitationen, Herzklopfen oder beschleunigter Puls
|-
2. Schwitzen
! C
3. Tremor
| deutliche Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten<br /><u>und</u> Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
4. Mundtrockenheit
|-
5. Atembeschwerden
! D
6. Beklemmungsgefühl
| Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken
7. Schmerzen oder Mißempfindungen in der Brust
|-
8. Übelkeit oder Missempfindungen im Bauch
! E
9. Schwindel, Unsicherheit, Schwäch, Benommenheit
| Ausschluss organische Störung, Schizophrenie, affektive Störung, Zwangsstörung
10. Derealisation oder Depersonalisation
|}
11. Furcht vor Kontrollverlust, verrückt zu werden, "auszuflippen"
 
12. Angst, zu sterben
== Spezifische Phobie ==
13. Hitze oder Kälte
 
14. Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle
{| class="wikitable"
15. Erröten
! style="width:3em" | A
16. Angst, zu erbrechen
| Deutliche Furcht vor oder Vermeidung eines bestimmten Objekts oder einer bestimmten Situation
17. Miktions- oder Defäkationsdrang oder Angst davor
* Ausschluss Agoraphobie und soziale Phobie  
C Deutliche emotionale Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten,
** Tier-Phobien
und Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
** Natur-Phobien
D Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken
** situative Phobien
E Ausschluss organische Störung, Schizophrenie, affektive Störung, Zwangsstörung
** Anblick von Blut, Injektionen oder Verletzungen
ICD-10-Spezifische Phobie 22
** andere
ICD-10-Spezifische Phobie
|-
A Deutliche Furcht vor oder Vermeidung eines bestimmten Objekts oder einer bestimmten Situation
! B
Ausschluss Agoraphobie (Menschenmengen, öffentliche Plätzen, Reisen alleine oder weg von Zuhause)
| mindestens drei Körpersymptome
• Ausschluss soziale Phobie (in der Öffentlichkeit essen oder sprechen, Bekannten begegnen oder Hinzukommen oder Teilnahme an kleinen
|-
Gruppen)
! C
• spezifizieren:
| Deutliche Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten<br /><u>und</u> Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
Tier-Phobien (z.B. Insekten, Hunde)
|-
Natur-Phobien (z.B. Donner, Wasser)
! D
situative Phobien (z.B. Aufzug, Tunnel)
| Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken
Anblick von Blut, Injektionen oder Verletzungen
|}
andere
 
B mindestens zwei Symptome (1-14), mindestens ein Symptom (1-4)
== Zwangsstörung ==
1. Palpitationen, Herzklopfen oder beschleunigter Puls
 
2. Schwitzen
{| class="wikitable"
3. Tremor
! style="width:3em" | A
4. Mundtrockenheit
| Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen über mindestens 2 Wochen
5. Atembeschwerden
|-
6. Beklemmungsgefühl
! B
7. Schmerzen oder Mißempfindungen in der Brust
| alle erfüllt:
8. Übelkeit oder Missempfindungen im Bauch
# werden als '''eigene Gedanken''' bzw. Handlungen angesehen, nicht von anderen Personen oder Einflüssen eingegeben
9. Schwindel, Unsicherheit, Schwäch, Benommenheit
# '''wiederholen''' sich dauernd, werden als unangenehm empfunden und mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung wird als übertrieben oder unsinnig anerkannt
10. Derealisation oder Depersonalisation
# '''Versuch, ihnen zu widerstehen''', und es besteht mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung, gegen die er sich erfolglos wehrt
11. Furcht vor Kontrollverlust, verrückt zu werden, "auszuflippen"
# Erleben von Zwangsgedanken oder Ausführung von Zwangshandlungen ist für sich genommen '''nicht angenehm''', aber '''vorübergehende Erleichterung''' von Spannung oder Angst
12. Angst, zu sterben
|-
13. Hitze oder Kälte
! C
14. Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle
| Symptomatik verursacht Leiden oder beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit (Zeitaufwand)
C Deutliche emotionale Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten,
|-
und Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
! D
D Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken
| Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störungen als Ursache
ICD-10-Zwangsstörung 23
|}
ICD-10-Zwangsstörung
 
A Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen über mindestens 2 Wochen
== Zyklothymia ==
B alle Kriterien:
1. Sie werden als eigene Gedanken bzw. Handlungen von dem Patienten angesehen und nicht als von anderen Personen oder Einflüssen
eingegeben
2. Sie wiederholen sich dauernd, werden als unangenehm empfunden und mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung wird als
übertrieben oder unsinnig anerkannt
3. Der Betroffene versucht, ihnen zu widerstehen, und es besteht mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung, gegen die er sich
erfolglos wehrt
4. Das Erleben von Zwangsgedanken oder Ausführung von Zwangshandlungen ist für sich genommen nicht angenehm.
Eine vorübergehende Erleichterung von Spannung oder Angst sollte hiervon unterschieden werden
C Die Zwangssymptomatik verursacht Leiden oder beeinträchtigt die soziale oder persönliche Leistungsfähigkeit des Betroffenen, meist durch den
Zeitaufwand
D Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störungen als Ursache
ICD-10-Zyklothymia
A Instabilität der Stimmung mit mehreren Perioden von sowohl Depression als auch Hypomanie, für einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren, mit
oder ohne Intervalle mit normaler Stimmung
B innerhalb dieser 2-Jahre niemals mittelschwere oder schwere depressive Episode oder manische Episode (davor/danach schon)
C mindestens 3 Merkmale:
1. Verminderte Energie oder Aktivität
2. Schlafstörungen
3. Verlust des Selbstvertrauens, Gefühl von Unzulänglichkeit
4. Konzentrationsschwierigkeiten
5. Sozialer Rückzug
6. Verlust von Interesse oder Freude an sexuellen und anderen angenehmen Aktivitäten
7. Verminderte Gesprächigkeit
8. Pessimismus bzgl. der Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit
D mindestens 3 Merkmale:
1. Vermehrte Energie oder Aktivität
2. Vermindertes Schlafbedürfnis
3. Übersteigertes Selbstwertgefühl
4. Geschärftes oder ungewöhnlich kreatives Denken
5. Geselliger als sonst
6. Gesprächiger oder witziger als sonst
7. Gesteigertes Interesse und Sicheinlassen in sexuelle und andere angenehme Aktivitäten
8. Über-optimistisch oder Übertreibung früherer Erfolge
Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s) 24
Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s)
ICD-10-Abhängigkeit Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1921 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-ADHS Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1579 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Agoraphobie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1205 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Anorexie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1660 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Anpassungsstörung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1203 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Bulimie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1680 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Delir Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=2325 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Depression Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1264 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Dissoziative Störung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1225 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Dysthymie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1226 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Entzugssyndrom Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1231 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Generalisierte Angststörung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1477 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Hypochondrische Störung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1263 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Manie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1240 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Panikstörung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1209 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Persönlichkeitsstörung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1541 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Posttraumatische Belastungsstörung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=2454 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Schizophrenie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1260 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Schädlicher Gebrauch Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1204 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Somatoforme Störungen Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1279 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Soziale Phobie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1284 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Spezifische Phobie Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1285 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Zwangsstörung Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1288 Bearbeiter: Daniel
ICD-10-Zyklothymia Quelle: http://www.psych-med.de/wiki/index.php?oldid=1289 Bearbeiter: Daniel
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* über 2 jahre Phasen von leichter Depression und Hypomanie
* in diesem Zeitraum  keine mittelschwere/schwere depressive Episode oder manische Episode (davor/danach schon)


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Aktuelle Version vom 9. April 2017, 18:59 Uhr

Abhängigkeit

  • WuKoEnToVeFo
  • > 3 in 12 Monaten: in den letzten 12 Monaten mind. 3 Kriterien gleichzeitig
  1. Wunsch/Zwang (Craving)
  2. Kontrollverlust
  3. Entzugssymptome
  4. Toleranzentwicklung
  5. Vernachlässigung anderer Interessen
  6. anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen

ADHS

  1. Unaufmerksamkeit >6/9
  2. Überaktivität >3/5
  3. Impulsivität >1/4
  4. zusätzliche
    • Beginn vor dem siebten Lebensjahr
    • in mehr als einer Situation
    • subj. Leiden, Beeinträchtigung soziale/schulisch/beruflich

Agoraphobie

  1. Angst/Vermeidung von >2
    1. Menschenmengen
    2. öffentliche Plätze
    3. alleine Reisen
    4. Reisen weg von zu Hause
  2. mind. 2 körperliche Symptome
  3. subj. Belastung und Einsicht in Unangemessenheit
  4. Symptome nur in gefürchteten Situationen/Gedanken daran

Anorexie

  1. Gewicht 15% unter Normalgewicht
    • Erwachsene: BMI < 17,5
    • Kinder/Jugendliche: < 10. Altersperzentile
    • Gewichtsverlust/fehlende Gewichtszunahme
  2. Gewichtsverlust selbst herbeigeführt
    • optional: selbstinduziertes Erbrechen (DD Bulimie), Abführmittel/Appetitzüglern/Diuretika, körperliche Aktivität
  3. Körperschemastörung
  4. endokrine Störung: primäre/sekundäre Amenorrhoe, Libido-/Potenzverlust, verzögerte Pubertätsentwicklung

Anpassungsstörung

  1. psychosoziale Belastungm vor <1 Monat
  2. Symptome ohne Vollbild einer anderen Störung
  3. maximal 6 Monate, depressive Reaktion max 2 Jahre

Autismus

Frühkindlicher Autismus

  vor 3. LJ auffällige/beeinträchtigte Entwicklung mind. 1 Bereich:
  1. Sprache rezeptiv/expressiv
  2. reziproke soziale Interaktion
  3. funktionales/symbolisches Spielen.
  • mind. 6 Symptome
A soziale Interaktion, > 2
  1. Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung, Gestik
  2. Beziehungen zu Gleichaltrigen
  3. Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, deviante Reaktion auf die Emotionen anderer
  4. Mangel, spontan Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen zu teilen
B Kommunikation, > 1
  1. verspätete/gestörte Entwicklung der gesprochenen Sprache
  2. Probleme, sprachlichen Kontakt zu beginnen oder aufrechtzuerhalten
  3. stereotype und repetitive Verwendung der Sprache
  4. Mangel an Als-ob-Spielen, sozialer Imitationsspiele
C repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten, > 1
  1. umfassende Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten Interessen
  2. zwanghafte Anhänglichkeit an spezifische, nicht funktionale Handlungen oder Rituale
  3. stereotype und repetitive motorische Manierismen
  4. Beschäftigung mit Teilobjekten des Spielmaterials

Asperger-Syndrom

  • bis zum 3. LJ keine auffällige Verzögerung der Sprache, kognitiven Entwicklung, Verhalten und Wissbegierde
  • motorische Meilensteine verzögert, motorische Unbeholfenheit
  • häufig spezielle Fertigkeiten, die sich meist auf ungewöhnliche Beschäftigung beziehen, für die Diagnose nicht relevant
A qualitative Abnormitäten in der wechselseitigen sozialen Interaktion, > 2:
  1. angemessener Blickkontakt, Mimik, Gestik und Körperhaltung
  2. Beziehungen zu Gleichaltrigen, Teilen von Interessen/Aktivitäten/Emotionen
  3. Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, deviante Reaktion auf die Emotionen anderer Menschen
  4. fehlender Wunsch, mit anderen Menschen Vergnügen, Interessen und Errungenschaften zu teilen
B ungewöhnlich starkes, sehr spezielles Interesse oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, > 1
  1. konzentrierte Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten, ungewöhnlichen Interessensmustern
  2. zwanghafte Befolgung spezifischer, nonfunktionaler Routinen oder Rituale
  3. stereotype und repetitive motorische Manierismen (Hände oder ganzer Körper)
  4. Beschäftigungen mit Teil-Objekten oder nonfunktionalen Elementen oder Spielmaterialien

Bulimie

  1. dauernde Beschäftigung mit Essen und unwiderstehliche Gier/Drang zu essen
  2. Freßattacken mind. 2x/Woche über 3 Monate
  3. Gegensteuerung: Erbrechen, Abführmittel, Hungerperioden, Appetitzüglern/Schilddrüsenpräparaten/Diuretika
  4. Selbstwahrnehmung als "zu fett" → Angst, zu dick zu werden, meist Untergewicht;

Delir

  1. Bewußtseinsstörung
  2. kognitive Störung: Gedächtnis + Desorientierung
  3. psychomotorische Störungen >1
    1. Wechsel Hypo-/Hyperaktivität
    2. Reaktionszeit ↑
    3. Redefluss ↓/↑
    4. Schreckhaftigkeit
  4. Störung Schlaf-Wach-Rhythmus >1
    1. Störung Schlaf-Wach-Rhythmus
    2. nächtliche Verschlimmerung der Symptome
    3. Alpträume (Halluzinationen/Illusionen)
  5. plötzlicher Beginn und Fluktuation der Symptome
  6. organische Ätiologie, objektive Hinweise für Ursache der Symptome

Depression

A Hauptsymptome:

  1. depressive Stimmung
  2. Verlust von Interesse oder Freude
  3. Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit

B Nebensymptome:

  1. Reduktion von Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Entscheidungsfähigkeit
  2. Verlust von Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl
  3. Selbstvorwürfe, Schuldgefühle
  4. psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung
  5. Schlafstörungen
  6. Appetitverlust oder -steigerung mit Gewichtsveränderung
  7. Suizidale Gedanken/Impulse
  • leicht 4/2, mittel 6/2, schwer 8/3 ohne/mit psychotische Symptome
  • Verlauf erstmalige/rezidivierende/chronisch

Dissoziative Störung

  • Generelle Kriterien
    1. teilweiser/völliger Verlust der normalen Integration, bezogen auf
      • Erinnerungen (Amnesie)
      • Identität/Empfindungen (Sensibilität)
      • Kontrolle von Körperbewegungen (Motorik:
    2. überzeugender zeitlicher Zusammenhang zwischen Beginn der Symptomatik und belastenden Ereignissen
    3. Ausschluss körperlicher Erkrankung, v.a. neurologische Symptomatik
  • Formen:
    • Dissoziative Amnesie
    • Dissoziative Fugue
    • Dissoziativer Stupor
    • Trance- und Besessenheitszustände
    • Dissoziative Bewegungsstörungen
    • Dissoziative Krampfanfälle
    • Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen
    • dissoziative Identitätsstörung (DIS) = multiple Persönlichkeitsstörung (MPS)

ICD-10-Dysthymie

A anhaltende/wiederkehrende depressive Stimmung > 2 Jahre, keine Intervalle > einige Wochen oder hypomanische Episoden

B in dieser Periode höchstens kurzzeitig Kriterien einer leichten rezidivierenden depressiven Störung

C mind. 3 der folgenden Symptome:

  1. verminderte Energie/Aktivität
  2. Schlafstörung
  3. Verlust des Selbstvertrauens, Gefühl von Unzulänglichkeit
  4. Konzentrationsschwierigkeiten
  5. häufiges Weinen
  6. Verlust von Interesse/Freude an sexuellen und anderen angenehmen Aktivitäten
  7. Hoffnungslosigkeit/Verzweiflung
  8. erkennbare Probleme bei der Alltagsbewältigung
  9. Pessimistische Zukunftserwartung oder Grübeln über die Vergangenheit
  10. Sozialer Rückzug
  11. Verminderte Gesprächigkeit

Entzugssyndrom

A kurz zurückliegendes Absetzen/Reduktion einer psychotropen Substanz nach wiederholtem/langanhaltendem/hochdosiertem Konsum

B typische Symptome (s.u.)

C Ausschluss anderer Ursache

Alkohol

mind. 3:

  1. Kopfschmerzen
  2. Tachykardie, Hypertonie
  3. Krampfanfälle (Grand mal)
  4. psychomotor. Unruhe
  5. Krankheitsgefühl, Schwäche
  6. Insomnie
  7. Tremor der Zunge, Augenlider oder Hände
  8. Schwitzen
  9. Übelkeit, Würgen oder Erbrechen
  10. optische, taktile, akustische Halluzinationen oder Illusionen

Opioide

mind. 3:

  1. Tränenfluß
  2. Gähnen
  3. Rhinorrhoe, Niessen
  4. Muskelschmerzen oder -krämpfe
  5. Gänsehaut oder wiederholte Schauer
  6. Tachykardie o. Hypertonie
  7. abdominelle Spasmen
  8. Übelkeit oder Erbrechen
  9. Pupillenerweiterung
  10. Diarrhoe
  11. unruhiger Schlaf
  12. Starkes Verlangen nach einem Opiat

Cannabis

bisher schlecht definiert, u.a.

  1. Angst
  2. Reizbarkeit
  3. Tremor der ausgestreckten Hände
  4. Schwitzen
  5. Muskelschwäche

Sedativa/Hypnotikae/Benzodiazepine

mind. 3:

  1. Tachykardie
  2. Kopfschmerzen
  3. Insomnie
  4. Krampfanfälle (Grand mal)
  5. Tremor der Zunge, Augenlider oder ausgestreckten Hände
  6. vorübergehende optische, taktile oder akustische Halluzinationen oder Illusionen
  7. Hypotonie beim (Auf)-Stehen
  8. psychomotorische Unruhe
  9. Übelkeit oder Erbrechen
  10. Krankheitsgefühl oder Schwäche
  11. paranoide Vorstellungen

Kokain, andere Stimulanzien

Affektstörung (z.B. Traurigkeit, Anhedonie) und mind. 2:

  1. Lethargie und Müdigkeit
  2. bizarre oder unangenehme Träume
  3. Appetitsteigerung
  4. psychomotorische Verlangsamung oder Unruhe
  5. Starkes Verlangen nach Kokain/Stimulanz
  6. Insomnie oder Hypersomnie

Nikotin

mind. 2:

  1. Angst
  2. Insomnie
  3. Husten
  4. Konzentrationsschwierigkeiten
  5. Ulzerationen der Mundschleimhaut
  6. dysphorischer Affekt
  7. Appetitsteigerung
  8. Krankheitsgefühl oder Schwäche
  9. Starkes Verlangen nach Tabak/Nikotin

Generalisierte Angststörung

  1. Anspannung, Besorgnis, Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme > 6 Monate
  2. körperliche Symptome: motorische Anspannung + vegetative Übererregbarkeit
  3. keine andere Angststörung
  4. Auschluss anderer Ursache

Hypochondrische Störung

  1. anhaltende Überzeugung > 6 Monate über das Vorliegen von höchstens zwei schweren, konkret nenannten körperlichen Krankheiten
  2. ständige Sorge darum, andauernde Beeinträchtigung im Alltagsleben, wiederholte Behandlungen oder Untersuchungen
  3. Weigerung oder nur kurze Akzeptanz, die medizinische Versicherung zu akzeptieren, dass keine adäquate körperliche Ursache für die körperlichen Symptome vorliegen
  4. Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störung

Manie

A vorherrschend auffällig gehobene, expansive oder gereizte Stimmung in deutlich abnormem Ausmaß > 1 Woche

B mind. 3 der folgenden Symptome, insgesamt schwere Alltags-Beeinträchtigungen

  1. Gesteigerte Aktivität, motorische Ruhelosigkeit
  2. Rededrang, gesteigerte Gesprächigkeit
  3. Ideenflucht, subjektives Gefühl des Gedankenjagens
  4. Verlust normaler sozialer Hemmungen → unangemessenes Verhalten
  5. Schlafbedürfnis vermindert
  6. Größenideen, überhöhte Selbsteinschätzung
  7. starke Ablenkbarkeit, Sprunghaftigkeit
  8. leichtsinniges Verhalten bei Negation von Risiken (z.B. Lokalrunden ausgeben, törichte Unternehmungen, rücksichtsloses Fahren
  9. gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeiten

C mit/ohne psychotische Symptome

D Auschluss psychotrope Substanzen oder organische psychische Störung

Panikstörung

A wiederholte Panikattacken, nicht auf eine spezifische Situation/Objekt bezogen, spontan/nicht vorhersehbar

B abgrenzbare Episoden, abrupter Beginn, mind. einige Minuten, mind. 2 Symptome:

  1. Herzklopfen
  2. Schwitzen
  3. Zittern
  4. trockener Mund
  5. Atemnot
  6. Beklemmung in Brust
  7. Schmerzen/Missempfindungen in Brust
  8. Übelkeit, Missempfindungen im Bauch
  9. Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit
  10. Derealisation, Depersonalisation
  11. Furcht vor Kontrollverlust
  12. Hitze oder Kälte
  13. Gefühllosigkeit oder Kribbeln

C nicht durch körperliche oder andere psychische Störung verursacht

Persönlichkeitsstörung

Allgemeine Kriterien:

A charakteristische und dauerhafte Abweichung der inneren Erfahrungs-/Verhaltensmuster von kulturell erwarteten und akzeptieren Vorgaben:
  • Kognitionen: Wahrnehmung, Interpretation, Einstellungen
  • Affektivität: Variationsbreite, Intensität und Angemessenheit
  • Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung
  • Zwischenmenschliche Beziehungen
B Abweichung so ausgeprägt, dass Verhalten in vielen Situationen unflexibel, unangepasst, unzweckmäßig
C Persönlicher Leidendruck, nachteiliger Einfluss auf die soziale Umwelt oder beides
D Abweichung stabil, von langer Dauer, Beginn in Adoleszenz
E nicht durch andere psychische Störung erklärt
F Ausschluss organische Erkrankung
Cluster A
  • paranoid
  • schizoid
  • schizotyp
Cluster B
  • dissozial
  • emotional-instabil
  • narzisstisch
  • histrionisch
Cluster C
  • dependent
  • ängstlich-unsicher-vermeidend
  • zwanghaft
  • passiv-aggressiv

Borderline

mind 3:
  1. unerwartete Handlungen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen
  2. Streiterien/Konflikte v.a. bei Kritik
  3. Wut-/Gewalt-Ausbrüche, explosives Verhalten
  4. Schwierigkeiten, sich länger mit Dingen zu beschäftigen, die nicht unmittelbar belohnt werden
  5. unbeständige und unberechenbare Stimmung
mind 2
  1. Unsicherheit über Selbstbild, Ziele und "innere Präferenzen"
  2. intensive, aber instabile Beziehungen, oft mit emotionalen Krisen
  3. Übertriebene Bemühungen, Verlassenwerden zu vermeiden
  4. Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung
  5. Anhaltende Gefühle von Leere


narzisstisch

  • mind. 5:
  1. Größengefühl
  2. Größenphantasien
  3. Überzeugung, "besonders" und einmalig zu sein
  4. Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
  5. hohe Erwartungs-/Anspruchshaltung
  6. Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen
  7. Mangel an Empathie
  8. Häufiger Neid
  9. Arrogante, hochmütige Verhaltensweisen

Posttraumatische Belastungsstörung

A Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß, das nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
B Wiedererlebenssymptomatik: Intrusionen, Flashbacks, Alpträume
C Vermeidungsverhalten kognitiv/behavioral, Numbing
D D1 oder mind. 2 Kriterien aus D2
  • D1: (teilweise) Amnesie
  • D2: erhöhtes Arousal = psychische Sensitivität/Erregung
    1. Ein- und Durchschlafstörungen
    2. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
    3. Konzentrationsschwierigkeiten
    4. Hypervigilanz
    5. Schreckhaftigkeit

Schizophrenie

die meiste Zeit über in mind. 1 Monat andauernder psychotische Episode
A mindestens 1 Merkmal aus A1 oder mindestens 2 Merkmale aus A2
  • A1:
    1. Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug oder -ausbreitung.
    2. Kontroll-/Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung
    3. Hören von Stimmen,
    4. anderer anhaltender Wahn
  • A2:
    1. Halluzinationen, begleitet von Wahngedanken oder überwertigen Ideen
    2. Zerfahrenheit oder Danebenreden
    3. Katatone Symptome, z.B. Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Mutismus, Stupor
    4. "Negative" Symptome, z.B. auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt
B nicht
  • akute/schwere Depression/Manie
  • organische Erkrankung
  • Intoxikation/Abhängigkeit/Entzug
  • Typus der Schizophrenie
    • Paranoide Schizophrenie
    • Hebephrene Schizophrenie
    • Katatone Schizophrenie: Stupor/Mutismus, Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Rigidität, Wächserne Biegsamkeit, Befehlsautomatismus (automatische Befolgung von Anweisungen)
    • Postschizophrene Depression
    • Schizophrenes Residuum: mind 4 Negativsymptome :
      1. Deutliche Affektverflachung
      2. Passivität und Initiativemangel
      3. Psychomotorische Verlangsamung oder verminderte Aktivität
      4. Verarmung der Sprache (Menge oder Inhalt)
      5. Vernachlässigung in sozialer Leistung oder Körperpflege
      6. Geringe nonverbale Kommunikation durch Mimik, Blickkontakt, Stimmodulation oder Körperhaltung
  • Verlauf:
    • kontinuierlich
    • episodisch, mit/ohne Negativsymptomatik zwischen den Episoden
    • episodisch remittierend
    • unvollständige Remission
    • vollständige Remission
    • anderes Verlaufsbild
    • Verlauf unsicher, Beobachtungszeitraum weniger als ein Jahr
  • Schizophrenia simplex:
    1. langsam progrediente Entwicklung "negativer" Symptome des schizophr. Residuums > 12 Monate
    2. bislang keine Halluzinationen, Wahn oder andere Symptome einer psychotischen Episode

Schädlicher Gebrauch

  1. Fortgesetzter Konsum trotz körperlicher/psychischer Schäden/Problemen
  2. Schädigung klar beschreibbar, z.B. "Filmrisse", chronische Bauchschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, Jobverlust
  3. Konsum permanent > 1 Monat oder wiederholt in 12 Monaten
  4. keine Abhängigkeit

Somatoforme Störungen

  • Somatisierungsstörung
A Klagen über multiple und wechselnde körperliche Symptome,
  • die nicht durch eine feststellbare körperliche Erkrankung erklärt werden können,
  • die mindestens 2 Jahre lang bestanden haben
  • vegetative Symptome sind nicht im Vordergrund
B ständige Sorge um die Symptome, wiederholte Arztbesuche, Selbsteinnahme von Medikamenten
C Hartnäckige Weigerung/nur kurzzeitige Akzeptanz, dass für die Symptome keine ausreichende körperliche Ursache vorliegt
D mindestens sechs Symptome aus mindestens zwei verschiedenen Organsystemen
E Ausschluss Schizophrenie, affektive Störung oder Panikstörung


Somatoforme autonome Funktionsstörung

  • mind. 3 Symptome aus: Herz/kardiovaskuläres System, oberer/unterer GI-Trakt, Lunge/respiratorisches System, Urogenitalsystem
  • keine phobische Störung/Panikstörung

Soziale Phobie

A
  • Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich oder beschämend zu verhalten
    oder
    Vermeidung entsprechender Situationen
    • Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit
    • Bekannten in der Öffentlichkeit begegnen
    • Hinzukommen oder Teilnahme an kleinen Gruppen
B mindestens 3 körperliche Symptome
C deutliche Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten
und Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
D Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken
E Ausschluss organische Störung, Schizophrenie, affektive Störung, Zwangsstörung

Spezifische Phobie

A Deutliche Furcht vor oder Vermeidung eines bestimmten Objekts oder einer bestimmten Situation
  • Ausschluss Agoraphobie und soziale Phobie
    • Tier-Phobien
    • Natur-Phobien
    • situative Phobien
    • Anblick von Blut, Injektionen oder Verletzungen
    • andere
B mindestens drei Körpersymptome
C Deutliche Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten
und Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
D Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken

Zwangsstörung

A Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen über mindestens 2 Wochen
B alle erfüllt:
  1. werden als eigene Gedanken bzw. Handlungen angesehen, nicht von anderen Personen oder Einflüssen eingegeben
  2. wiederholen sich dauernd, werden als unangenehm empfunden und mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung wird als übertrieben oder unsinnig anerkannt
  3. Versuch, ihnen zu widerstehen, und es besteht mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung, gegen die er sich erfolglos wehrt
  4. Erleben von Zwangsgedanken oder Ausführung von Zwangshandlungen ist für sich genommen nicht angenehm, aber vorübergehende Erleichterung von Spannung oder Angst
C Symptomatik verursacht Leiden oder beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit (Zeitaufwand)
D Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störungen als Ursache

Zyklothymia

  • über 2 jahre Phasen von leichter Depression und Hypomanie
  • in diesem Zeitraum keine mittelschwere/schwere depressive Episode oder manische Episode (davor/danach schon)