Begriffe ICD-10

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Abhängigkeit

  • WuKoEnToVeFo
  • > 3 in 12 Monaten: in den letzten 12 Monaten mind. 3 Kriterien gleichzeitig
  1. Wunsch/Zwang (Craving)
  2. Kontrollverlust
  3. Entzugssymptome
  4. Toleranzentwicklung
  5. Vernachlässigung anderer Interessen
  6. anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen

ADHS

  1. Unaufmerksamkeit >6/9
  2. Überaktivität >3/5
  3. Impulsivität >1/4
  4. zusätzliche
    • Beginn vor dem siebten Lebensjahr
    • in mehr als einer Situation
    • subj. Leiden, Beeinträchtigung soziale/schulisch/beruflich

Agoraphobie

  1. Angst/Vermeidung von >2
    1. Menschenmengen
    2. öffentliche Plätze
    3. alleine Reisen
    4. Reisen weg von zu Hause
  2. mind. 2 körperliche Symptome
  3. subj. Belastung und Einsicht in Unangemessenheit
  4. Symptome nur in gefürchteten Situationen/Gedanken daran

Anorexie

  1. Gewicht 15% unter Normalgewicht
    • Erwachsene: BMI < 17,5
    • Kinder/Jugendliche: < 10. Altersperzentile
    • Gewichtsverlust/fehlende Gewichtszunahme
  2. Gewichtsverlust selbst herbeigeführt
    • optional: selbstinduziertes Erbrechen (DD Bulimie), Abführmittel/Appetitzüglern/Diuretika, körperliche Aktivität
  3. Körperschemastörung
  4. endokrine Störung: primäre/sekundäre Amenorrhoe, Libido-/Potenzverlust, verzögerte Pubertätsentwicklung

Anpassungsstörung

  1. psychosoziale Belastungm vor <1 Monat
  2. Symptome ohne Vollbild einer anderen Störung
  3. maximal 6 Monate, depressive Reaktion max 2 Jahre

Autismus

Frühkindlicher Autismus

  vor 3. LJ auffällige/beeinträchtigte Entwicklung mind. 1 Bereich:
  1. Sprache rezeptiv/expressiv
  2. reziproke soziale Interaktion
  3. funktionales/symbolisches Spielen.
  • mind. 6 Symptome
A soziale Interaktion, > 2
  1. Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung, Gestik
  2. Beziehungen zu Gleichaltrigen
  3. Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, deviante Reaktion auf die Emotionen anderer
  4. Mangel, spontan Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen zu teilen
B Kommunikation, > 1
  1. verspätete/gestörte Entwicklung der gesprochenen Sprache
  2. Probleme, sprachlichen Kontakt zu beginnen oder aufrechtzuerhalten
  3. stereotype und repetitive Verwendung der Sprache
  4. Mangel an Als-ob-Spielen, sozialer Imitationsspiele
C repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten, > 1
  1. umfassende Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten Interessen
  2. zwanghafte Anhänglichkeit an spezifische, nicht funktionale Handlungen oder Rituale
  3. stereotype und repetitive motorische Manierismen
  4. Beschäftigung mit Teilobjekten des Spielmaterials

Asperger-Syndrom

  • bis zum 3. LJ keine auffällige Verzögerung der Sprache, kognitiven Entwicklung, Verhalten und Wissbegierde
  • motorische Meilensteine verzögert, motorische Unbeholfenheit
  • häufig spezielle Fertigkeiten, die sich meist auf ungewöhnliche Beschäftigung beziehen, für die Diagnose nicht relevant
A qualitative Abnormitäten in der wechselseitigen sozialen Interaktion, > 2:
  1. angemessener Blickkontakt, Mimik, Gestik und Körperhaltung
  2. Beziehungen zu Gleichaltrigen, Teilen von Interessen/Aktivitäten/Emotionen
  3. Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, deviante Reaktion auf die Emotionen anderer Menschen
  4. fehlender Wunsch, mit anderen Menschen Vergnügen, Interessen und Errungenschaften zu teilen
B ungewöhnlich starkes, sehr spezielles Interesse oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, > 1
  1. konzentrierte Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten, ungewöhnlichen Interessensmustern
  2. zwanghafte Befolgung spezifischer, nonfunktionaler Routinen oder Rituale
  3. stereotype und repetitive motorische Manierismen (Hände oder ganzer Körper)
  4. Beschäftigungen mit Teil-Objekten oder nonfunktionalen Elementen oder Spielmaterialien

Bulimie

  1. dauernde Beschäftigung mit Essen und unwiderstehliche Gier/Drang zu essen
  2. Freßattacken mind. 2x/Woche über 3 Monate
  3. Gegensteuerung: Erbrechen, Abführmittel, Hungerperioden, Appetitzüglern/Schilddrüsenpräparaten/Diuretika
  4. Selbstwahrnehmung als "zu fett" → Angst, zu dick zu werden, meist Untergewicht;

Delir

  1. Bewußtseinsstörung
  2. kognitive Störung: Gedächtnis + Desorientierung
  3. psychomotorische Störungen >1
    1. Wechsel Hypo-/Hyperaktivität
    2. Reaktionszeit ↑
    3. Redefluss ↓/↑
    4. Schreckhaftigkeit
  4. Störung Schlaf-Wach-Rhythmus >1
    1. Störung Schlaf-Wach-Rhythmus
    2. nächtliche Verschlimmerung der Symptome
    3. Alpträume (Halluzinationen/Illusionen)
  5. plötzlicher Beginn und Fluktuation der Symptome
  6. organische Ätiologie, objektive Hinweise für Ursache der Symptome

Depression

A Hauptsymptome:

  1. depressive Stimmung
  2. Verlust von Interesse oder Freude
  3. Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit

B Nebensymptome:

  1. Reduktion von Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Entscheidungsfähigkeit
  2. Verlust von Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl
  3. Selbstvorwürfe, Schuldgefühle
  4. psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung
  5. Schlafstörungen
  6. Appetitverlust oder -steigerung mit Gewichtsveränderung
  7. Suizidale Gedanken/Impulse
  • leicht 4/2, mittel 6/2, schwer 8/3 ohne/mit psychotische Symptome
  • Verlauf erstmalige/rezidivierende/chronisch

Dissoziative Störung

  • Generelle Kriterien
    1. teilweiser/völliger Verlust der normalen Integration, bezogen auf
      • Erinnerungen (Amnesie)
      • Identität/Empfindungen (Sensibilität)
      • Kontrolle von Körperbewegungen (Motorik:
    2. überzeugender zeitlicher Zusammenhang zwischen Beginn der Symptomatik und belastenden Ereignissen
    3. Ausschluss körperlicher Erkrankung, v.a. neurologische Symptomatik
  • Formen:
    • Dissoziative Amnesie
    • Dissoziative Fugue
    • Dissoziativer Stupor
    • Trance- und Besessenheitszustände
    • Dissoziative Bewegungsstörungen
    • Dissoziative Krampfanfälle
    • Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen
    • dissoziative Identitätsstörung (DIS) = multiple Persönlichkeitsstörung (MPS)

ICD-10-Dysthymie

A anhaltende/wiederkehrende depressive Stimmung > 2 Jahre, keine Intervalle > einige Wochen oder hypomanische Episoden

B in dieser Periode höchstens kurzzeitig Kriterien einer leichten rezidivierenden depressiven Störung

C mind. 3 der folgenden Symptome:

  1. verminderte Energie/Aktivität
  2. Schlafstörung
  3. Verlust des Selbstvertrauens, Gefühl von Unzulänglichkeit
  4. Konzentrationsschwierigkeiten
  5. häufiges Weinen
  6. Verlust von Interesse/Freude an sexuellen und anderen angenehmen Aktivitäten
  7. Hoffnungslosigkeit/Verzweiflung
  8. erkennbare Probleme bei der Alltagsbewältigung
  9. Pessimistische Zukunftserwartung oder Grübeln über die Vergangenheit
  10. Sozialer Rückzug
  11. Verminderte Gesprächigkeit

Entzugssyndrom

A kurz zurückliegendes Absetzen/Reduktion einer psychotropen Substanz nach wiederholtem/langanhaltendem/hochdosiertem Konsum

B typische Symptome (s.u.)

C Ausschluss anderer Ursache

Alkohol

mind. 3:

  1. Kopfschmerzen
  2. Tachykardie, Hypertonie
  3. Krampfanfälle (Grand mal)
  4. psychomotor. Unruhe
  5. Krankheitsgefühl, Schwäche
  6. Insomnie
  7. Tremor der Zunge, Augenlider oder Hände
  8. Schwitzen
  9. Übelkeit, Würgen oder Erbrechen
  10. optische, taktile, akustische Halluzinationen oder Illusionen

Opioide

mind. 3:

  1. Tränenfluß
  2. Gähnen
  3. Rhinorrhoe, Niessen
  4. Muskelschmerzen oder -krämpfe
  5. Gänsehaut oder wiederholte Schauer
  6. Tachykardie o. Hypertonie
  7. abdominelle Spasmen
  8. Übelkeit oder Erbrechen
  9. Pupillenerweiterung
  10. Diarrhoe
  11. unruhiger Schlaf
  12. Starkes Verlangen nach einem Opiat

Cannabis

bisher schlecht definiert, u.a.

  1. Angst
  2. Reizbarkeit
  3. Tremor der ausgestreckten Hände
  4. Schwitzen
  5. Muskelschwäche

Sedativa/Hypnotikae/Benzodiazepine

mind. 3:

  1. Tachykardie
  2. Kopfschmerzen
  3. Insomnie
  4. Krampfanfälle (Grand mal)
  5. Tremor der Zunge, Augenlider oder ausgestreckten Hände
  6. vorübergehende optische, taktile oder akustische Halluzinationen oder Illusionen
  7. Hypotonie beim (Auf)-Stehen
  8. psychomotorische Unruhe
  9. Übelkeit oder Erbrechen
  10. Krankheitsgefühl oder Schwäche
  11. paranoide Vorstellungen

Kokain, andere Stimulanzien

Affektstörung (z.B. Traurigkeit, Anhedonie) und mind. 2:

  1. Lethargie und Müdigkeit
  2. bizarre oder unangenehme Träume
  3. Appetitsteigerung
  4. psychomotorische Verlangsamung oder Unruhe
  5. Starkes Verlangen nach Kokain/Stimulanz
  6. Insomnie oder Hypersomnie

Nikotin

mind. 2:

  1. Angst
  2. Insomnie
  3. Husten
  4. Konzentrationsschwierigkeiten
  5. Ulzerationen der Mundschleimhaut
  6. dysphorischer Affekt
  7. Appetitsteigerung
  8. Krankheitsgefühl oder Schwäche
  9. Starkes Verlangen nach Tabak/Nikotin

Generalisierte Angststörung

  1. Anspannung, Besorgnis, Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme > 6 Monate
  2. körperliche Symptome: motorische Anspannung + vegetative Übererregbarkeit
  3. keine andere Angststörung
  4. Auschluss anderer Ursache

Hypochondrische Störung

  1. anhaltende Überzeugung > 6 Monate über das Vorliegen von höchstens zwei schweren, konkret nenannten körperlichen Krankheiten
  2. ständige Sorge darum, andauernde Beeinträchtigung im Alltagsleben, wiederholte Behandlungen oder Untersuchungen
  3. Weigerung oder nur kurze Akzeptanz, die medizinische Versicherung zu akzeptieren, dass keine adäquate körperliche Ursache für die körperlichen Symptome vorliegen
  4. Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störung

Manie

A vorherrschend auffällig gehobene, expansive oder gereizte Stimmung in deutlich abnormem Ausmaß > 1 Woche

B mind. 3 der folgenden Symptome, insgesamt schwere Alltags-Beeinträchtigungen

  1. Gesteigerte Aktivität, motorische Ruhelosigkeit
  2. Rededrang, gesteigerte Gesprächigkeit
  3. Ideenflucht, subjektives Gefühl des Gedankenjagens
  4. Verlust normaler sozialer Hemmungen → unangemessenes Verhalten
  5. Schlafbedürfnis vermindert
  6. Größenideen, überhöhte Selbsteinschätzung
  7. starke Ablenkbarkeit, Sprunghaftigkeit
  8. leichtsinniges Verhalten bei Negation von Risiken (z.B. Lokalrunden ausgeben, törichte Unternehmungen, rücksichtsloses Fahren
  9. gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeiten

C mit/ohne psychotische Symptome

D Auschluss psychotrope Substanzen oder organische psychische Störung

Panikstörung

A wiederholte Panikattacken, nicht auf eine spezifische Situation/Objekt bezogen, spontan/nicht vorhersehbar

B abgrenzbare Episoden, abrupter Beginn, mind. einige Minuten, mind. 2 Symptome:

  1. Herzklopfen
  2. Schwitzen
  3. Zittern
  4. trockener Mund
  5. Atemnot
  6. Beklemmung in Brust
  7. Schmerzen/Missempfindungen in Brust
  8. Übelkeit, Missempfindungen im Bauch
  9. Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit
  10. Derealisation, Depersonalisation
  11. Furcht vor Kontrollverlust
  12. Hitze oder Kälte
  13. Gefühllosigkeit oder Kribbeln

C nicht durch körperliche oder andere psychische Störung verursacht

Persönlichkeitsstörung

Allgemeine Kriterien:

A charakteristische und dauerhafte Abweichung der inneren Erfahrungs-/Verhaltensmuster von kulturell erwarteten und akzeptieren Vorgaben:
  • Kognitionen: Wahrnehmung, Interpretation, Einstellungen
  • Affektivität: Variationsbreite, Intensität und Angemessenheit
  • Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung
  • Zwischenmenschliche Beziehungen
B Abweichung so ausgeprägt, dass Verhalten in vielen Situationen unflexibel, unangepasst, unzweckmäßig
C Persönlicher Leidendruck, nachteiliger Einfluss auf die soziale Umwelt oder beides
D Abweichung stabil, von langer Dauer, Beginn in Adoleszenz
E nicht durch andere psychische Störung erklärt
F Ausschluss organische Erkrankung
Cluster A
  • paranoid
  • schizoid
  • schizotyp
Cluster B
  • dissozial
  • emotional-instabil
  • narzisstisch
  • histrionisch
Cluster C
  • dependent
  • ängstlich-unsicher-vermeidend
  • zwanghaft
  • passiv-aggressiv

Borderline

mind 3:
  1. unerwartete Handlungen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen
  2. Streiterien/Konflikte v.a. bei Kritik
  3. Wut-/Gewalt-Ausbrüche, explosives Verhalten
  4. Schwierigkeiten, sich länger mit Dingen zu beschäftigen, die nicht unmittelbar belohnt werden
  5. unbeständige und unberechenbare Stimmung
mind 2
  1. Unsicherheit über Selbstbild, Ziele und "innere Präferenzen"
  2. intensive, aber instabile Beziehungen, oft mit emotionalen Krisen
  3. Übertriebene Bemühungen, Verlassenwerden zu vermeiden
  4. Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung
  5. Anhaltende Gefühle von Leere


narzisstisch

  • mind. 5:
  1. Größengefühl
  2. Größenphantasien
  3. Überzeugung, "besonders" und einmalig zu sein
  4. Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
  5. hohe Erwartungs-/Anspruchshaltung
  6. Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen
  7. Mangel an Empathie
  8. Häufiger Neid
  9. Arrogante, hochmütige Verhaltensweisen

Posttraumatische Belastungsstörung

A Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß, das nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
B Wiedererlebenssymptomatik: Intrusionen, Flashbacks, Alpträume
C Vermeidungsverhalten kognitiv/behavioral, Numbing
D D1 oder mind. 2 Kriterien aus D2
  • D1: (teilweise) Amnesie
  • D2: erhöhtes Arousal = psychische Sensitivität/Erregung
    1. Ein- und Durchschlafstörungen
    2. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
    3. Konzentrationsschwierigkeiten
    4. Hypervigilanz
    5. Schreckhaftigkeit

Schizophrenie

die meiste Zeit über in mind. 1 Monat andauernder psychotische Episode
A mindestens 1 Merkmal aus A1 oder mindestens 2 Merkmale aus A2
  • A1:
    1. Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug oder -ausbreitung.
    2. Kontroll-/Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung
    3. Hören von Stimmen,
    4. anderer anhaltender Wahn
  • A2:
    1. Halluzinationen, begleitet von Wahngedanken oder überwertigen Ideen
    2. Zerfahrenheit oder Danebenreden
    3. Katatone Symptome, z.B. Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Mutismus, Stupor
    4. "Negative" Symptome, z.B. auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt
B nicht
  • akute/schwere Depression/Manie
  • organische Erkrankung
  • Intoxikation/Abhängigkeit/Entzug
  • Typus der Schizophrenie
    • Paranoide Schizophrenie
    • Hebephrene Schizophrenie
    • Katatone Schizophrenie: Stupor/Mutismus, Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Rigidität, Wächserne Biegsamkeit, Befehlsautomatismus (automatische Befolgung von Anweisungen)
    • Postschizophrene Depression
    • Schizophrenes Residuum: mind 4 Negativsymptome :
      1. Deutliche Affektverflachung
      2. Passivität und Initiativemangel
      3. Psychomotorische Verlangsamung oder verminderte Aktivität
      4. Verarmung der Sprache (Menge oder Inhalt)
      5. Vernachlässigung in sozialer Leistung oder Körperpflege
      6. Geringe nonverbale Kommunikation durch Mimik, Blickkontakt, Stimmodulation oder Körperhaltung
  • Verlauf:
    • kontinuierlich
    • episodisch, mit/ohne Negativsymptomatik zwischen den Episoden
    • episodisch remittierend
    • unvollständige Remission
    • vollständige Remission
    • anderes Verlaufsbild
    • Verlauf unsicher, Beobachtungszeitraum weniger als ein Jahr
  • Schizophrenia simplex:
    1. langsam progrediente Entwicklung "negativer" Symptome des schizophr. Residuums > 12 Monate
    2. bislang keine Halluzinationen, Wahn oder andere Symptome einer psychotischen Episode

Schädlicher Gebrauch

  1. Fortgesetzter Konsum trotz körperlicher/psychischer Schäden/Problemen
  2. Schädigung klar beschreibbar, z.B. "Filmrisse", chronische Bauchschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, Jobverlust
  3. Konsum permanent > 1 Monat oder wiederholt in 12 Monaten
  4. keine Abhängigkeit

Somatoforme Störungen

  • Somatisierungsstörung
A Klagen über multiple und wechselnde körperliche Symptome,
  • die nicht durch eine feststellbare körperliche Erkrankung erklärt werden können,
  • die mindestens 2 Jahre lang bestanden haben
  • vegetative Symptome sind nicht im Vordergrund
B ständige Sorge um die Symptome, wiederholte Arztbesuche, Selbsteinnahme von Medikamenten
C Hartnäckige Weigerung/nur kurzzeitige Akzeptanz, dass für die Symptome keine ausreichende körperliche Ursache vorliegt
D mindestens sechs Symptome aus mindestens zwei verschiedenen Organsystemen
E Ausschluss Schizophrenie, affektive Störung oder Panikstörung


Somatoforme autonome Funktionsstörung

  • mind. 3 Symptome aus: Herz/kardiovaskuläres System, oberer/unterer GI-Trakt, Lunge/respiratorisches System, Urogenitalsystem
  • keine phobische Störung/Panikstörung

Soziale Phobie

A
  • Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich oder beschämend zu verhalten
    oder
    Vermeidung entsprechender Situationen
    • Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit
    • Bekannten in der Öffentlichkeit begegnen
    • Hinzukommen oder Teilnahme an kleinen Gruppen
B mindestens 3 körperliche Symptome
C deutliche Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten
und Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
D Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken
E Ausschluss organische Störung, Schizophrenie, affektive Störung, Zwangsstörung

Spezifische Phobie

A Deutliche Furcht vor oder Vermeidung eines bestimmten Objekts oder einer bestimmten Situation
  • Ausschluss Agoraphobie und soziale Phobie
    • Tier-Phobien
    • Natur-Phobien
    • situative Phobien
    • Anblick von Blut, Injektionen oder Verletzungen
    • andere
B mindestens drei Körpersymptome
C Deutliche Belastung durch Angstsymptome oder Vermeidungsverhalten
und Einsicht, dass diese übertrieben oder unvernünftig sind
D Symptome nur in gefürchteten Situationen oder bei Gedanken

Zwangsstörung

A Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen über mindestens 2 Wochen
B alle erfüllt:
  1. werden als eigene Gedanken bzw. Handlungen angesehen, nicht von anderen Personen oder Einflüssen eingegeben
  2. wiederholen sich dauernd, werden als unangenehm empfunden und mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung wird als übertrieben oder unsinnig anerkannt
  3. Versuch, ihnen zu widerstehen, und es besteht mindestens ein Zwangsgedanke/eine Zwangshandlung, gegen die er sich erfolglos wehrt
  4. Erleben von Zwangsgedanken oder Ausführung von Zwangshandlungen ist für sich genommen nicht angenehm, aber vorübergehende Erleichterung von Spannung oder Angst
C Symptomatik verursacht Leiden oder beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit (Zeitaufwand)
D Ausschluss Schizophrenie oder affektive Störungen als Ursache

Zyklothymia

  • über 2 jahre Phasen von leichter Depression und Hypomanie
  • in diesem Zeitraum keine mittelschwere/schwere depressive Episode oder manische Episode (davor/danach schon)