Paartherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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*# '''Verhaltensanalyse''': Problembereiche erfassen, Ressourcen herausarbeiten, "Ehe-Philosophie" klären | |||
*# '''Psychoedukation''' | |||
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*# '''kognitive Methoden''': ungünstige Attributionen, unrealistische Erwartungen (Denkfehler) | |||
=== Tiefenpsychologische Ansätze === | |||
* interpersonelle Konflikte, repetitive Interaktionsmuster | |||
* Mehrgenerationenperspektive (tradierte Konfliktmuster) | |||
* Dynamik von Verdienst, Vermächtnis, Loyalität → intrafamiliäre Balance | |||
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** unterindividuiert: zu wenig Individualität, Dependenz | |||
** überindividuiert: distanziert, emotional wenig verbunden | |||
* Rollenzuweisungen: unbewusste Zuschreibungen (Selbstbilder, Objektbeziehungsmuster) | |||
* Delegation: "Aufträge" über Generationen hinweg | |||
* Parentifizierung: Kinder übernehmen Elternrolle | |||
* Familiengeheimnisse, "Mythen" | |||
[[Kategorie:Therapie]] | [[Kategorie:Therapie]] |
Version vom 4. März 2017, 11:34 Uhr
Indikation
- Beziehungskonflikte
- sexuelle Probleme
Begriffe
- DD Paartherapie - Eheberatung
- DD Paartherapie - Sexualtherapie → kaum zu trennen
- Ehequalität: korreliert mit Kommunikations- und Problemlöseferigkeiten
Theorien
Balance-Theorie (John Gottman)
- Modell der triadischen Balance:
- Kommunikation/Interaktion: positiv vs. negativ
- Wahrnehmung: Wohlfühlen vs. Leiden
- Psychophysiologie: Erregung vs. Beruhigung
- der "Kommunikationsfaktor":
- positive/negative Kommunikationsereignisse pro Zeiteinheit
- bei stabilen Beziehungen = 5:1
- "vier apokalyptische Reiter einer Paarbeziehung" = typische Kommunikationsmuster
- Kritik: Schuldzuweisungen und Anklagen, Höhepunkt: generelle Verurteilung des Partners
- Verachtung: Geringschätzung des Partners
- Defensivität: Verteidigung mit Rechtfertigung und Verleugnung der eigenen Anteile, die zum Konflikt beitragen
- Rückzug: Mauern, Dichtmachen
- Demonstration der eigenen Macht (nach Bas Kast)
Kollusion (Jürgen Willi)
- "Kollusion":
- unbewusstes Einvernehmen, abgestimmtes Zusammenspiel
- neurotische Dispositionen → "Schlüssel und Schloss"
- Partner haben unverarbeitete Konflikte, leben in Beziehung entgegengesetzte, sich ergänzende "Lösungsvarianten" aus
- "spielen" unbewusst stereotype, wechselseitig komplementäre Ergänzungsrollen
- initial Stabilisierung der Beziehung, im verlauf aber häufig zunehmende Polarisierung → Belastung für einen/beide (z.B. Unterwerfung/Dominanz, Autonomie/Abhängigkeit)
- "Koevolution"
- "persönliche Nische"
- "wirkungsgeleiteter Lebenslauf"
- "ökologische Psychotherapie"
Zwangsprozess (Patterson & Reid)
- kaum Einsatz positiver Verstärkung, dafür Bestrafung
- Reziprozität
- → gegenseitige negative Verstärkung → Eskalation
- → gegenseitige Reduktion positiver Interaktionen
Therapie
Verhaltenstherapeutische Ehe- und Paartherapie (VET)
- "Reziprozitätstraining"
- Ziele:
- Unterbrechung des Zwangsprozesses
- Wiederaufbau positiver Reziprozität
- Komponenten:
- Verhaltensanalyse: Problembereiche erfassen, Ressourcen herausarbeiten, "Ehe-Philosophie" klären
- Psychoedukation
- Maßnahmen zur Steigerung positiver Reziprozität
- Kommunikations-/Problemlösetraining
- kognitive Methoden: ungünstige Attributionen, unrealistische Erwartungen (Denkfehler)
Tiefenpsychologische Ansätze
- interpersonelle Konflikte, repetitive Interaktionsmuster
- Mehrgenerationenperspektive (tradierte Konfliktmuster)
- Dynamik von Verdienst, Vermächtnis, Loyalität → intrafamiliäre Balance
- Bezogenheit:
- unterindividuiert: zu wenig Individualität, Dependenz
- überindividuiert: distanziert, emotional wenig verbunden
- Rollenzuweisungen: unbewusste Zuschreibungen (Selbstbilder, Objektbeziehungsmuster)
- Delegation: "Aufträge" über Generationen hinweg
- Parentifizierung: Kinder übernehmen Elternrolle
- Familiengeheimnisse, "Mythen"