Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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** keine Deutung und Konfrontation
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** Validierung der Abwehrmechanismen und bezielte Nutzung zur Stabilisierung
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* PITT-KID: Adaptation für Kinder und Jugendliche
* manualisiert:
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*** Arbeit auf der "inneren Bühne"
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! 2: Traumabearbeitung
Traumabearbeitung
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* Beobachter- oder Bildschirmtechnik ("Leinwand", "Hubschrauber"
Durch die distanzierende Beobachter-Technik[2] oder Bildschirmtechnik ist eine sorgfältige schrittweise Annäherung an die traumatischen Gefühle möglich, je nach aktuellem Stand der inneren Sicherheit. Bekannte Übungen sind: „Leinwand“ (wie im Kino das Geschehen als Zuschauer betrachten) und „Hubschrauber“ (das Ganze aus sicherer Distanz von oben anschauen) etc.
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Integration
! 3: Integration
 
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In der letzten Phase geht es darum, der Trauer eine Gestalt zu geben, Gefühle wie Scham, Schuld und Sühne loszulassen, Sinnfragen zu klären, Vergebung, Dankbarkeit und Versöhnung zu erreichen und letztlich ein neues Leben zu beginnen. Dabei helfen wieder Imagination, Rituale (Briefe schreiben und verbrennen, Gegenstände begraben), Geschichten erfinden (erzählen und spielen), Kunsttherapie und Gestaltungstherapie.
* Umgang mit Trauer, Scham, Schuld
PITT-KID
* Sinnfragen
 
* Ziel: Vergebung, Dankbarkeit, Versöhnung
Die Prinzipien der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie wurden vom Kinder- und Jugendlichentherapeut Andreas Krüger für die Behandlung traumatisierter Kinder und Jugendlicher Schritt für Schritt „übersetzt“. Wichtige Grundsätze des so genannten PITT-KID sind die Berücksichtigung aller Entwicklungsphasen des jungen Menschen, die Betonung altersspezifischer Ressourcen sowie die Einbeziehung des sozialen Umfelds des Kindes.
* Methoden:
Kombination mit anderen Therapieformen
** Imagination
 
** Rituale (Briefe schreiben und verbrennen, Gegenstände begraben)
Häufig werden verschiedene psychotherapeutische Techniken miteinander kombiniert:
** Geschichten erfinden (erzählen und spielen)
 
** Kunst-/Gestaltungstherapie
    PITT eignet sich durch die eher sanfte Form der Traumakonfrontation auch für ambulante Behandlungs-Phasen, die dann mit stationären kombiniert werden.
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    Mit EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) können mit PITT vorbereitete Traumainhalte noch tiefgreifender behandelt werden. Wegen der heftigeren Reaktionen und Belastung ist dabei das stationäre Setting zu bevorzugen.
 
    Bei der Bildschirmtechnik von Ulrich Sachsse projiziert der Patient die Traumathematik auf einen Bildschirm. Dabei steuert er mittels einer „Fernbedienung“ die Dauer des Betrachtens sowie Nähe, Größe, Deutlichkeit etc. des Sichtbaren.
 
    Die Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie (MPTT) von Fischer verbindet imaginative, kognitive und verhaltenstherapeutische Elemente integrativ mit einem psychodynamischen Konzept der Beziehungsgestaltung und Therapieplanung.
 
    „Pendeln“ zwischen Wohlgefühl und Missempfindung setzt durch das Trauma im Nervensystem gebundene Energie in kleinen Schritten frei, ohne dabei auf eine spezielle Traumathematik selbst einzugehen. Siehe Somatic Experiencing nach Peter Levine.
 


[[Kategorie:Therapie]]
[[Kategorie:Therapie]]

Version vom 14. März 2016, 12:00 Uhr

  • Luise Reddemann
  • psychodynamische Kurzzeitpsychotherapie für PTSD im stationären Rahmen
  • Schwierigkeiten in der klassischen psychodynamischen Arbeit mit Traumapatienten:
    • massive Gefühls-Überflutung → Gefühls-Abspaltung
    • Übertragungs-/Gegenübertragungs-Konflikte
    • sehr lange Therapie-Dauer
  • Grundlagen:
    • Ich-Psychologie, Objektbeziehungstheorie
    • Traumatische Erfahrungen → "Gedächtnisspur"
    • Art des Erinnerten und Grad an Bewusstsein → abh. von Entwicklungsstand zur Zeit der Erfahrung
    • überwältigende Gefühle → Abspaltung (Dissoziation)
    • frühe Beziehungsmuster → Introjektion, Reinszenierung in aktuellen Beziehungen
    • Abwehrmechanismen → kontrollieren Gefühle, verändern Wahrnehmung anderer und Eigenwahrnehmung, unterdrücken innere Bedürfnisse, verhindern befriedigende Teilnahme am Leben
  • Prinzipien:
    • Ressourcenorientierung
    • bewusste Anwendung von Spaltungsmechanismen als Schutz vor negativen Affekten und Affektüberflutung
    • keine Deutung und Konfrontation
    • Validierung der Abwehrmechanismen und bezielte Nutzung zur Stabilisierung
  • PITT-KID: Adaptation für Kinder und Jugendliche
  • manualisiert:
Phase Inhalt
1: Stabilisierung
  • gezielte Spaltung (Dissoziation) von belastenden Vorstellungen mittels innerer Bilder (Imaginationen):
    • "innerer Tresor" für belastende Gefühle und Erinnerungen
    • "sicherer Ort" für verletztes "Inneres Kind" mit idealen Eltern
    • "innere Helfer" = hilfreichen Wesen, "innerer Heiler"
    • innere "Kraftquellen":
      • Achtsamkeitstraining (gelenkte Wahrnehmung von Körperempfindungen im Hier und Jetzt)
      • Liste mit eigenen Fähigkeiten (Ressourcen)
      • "Notfallkoffer"
      • "Baumübung"
      • Ich → Inneres Team = verschiedener Aspekte der eigenen Persönlichkeit, die zu integreiren sind
      • Arbeit auf der "inneren Bühne"
2: Traumabearbeitung
  • Beobachter- oder Bildschirmtechnik ("Leinwand", "Hubschrauber"
3: Integration
  • Umgang mit Trauer, Scham, Schuld
  • Sinnfragen
  • Ziel: Vergebung, Dankbarkeit, Versöhnung
  • Methoden:
    • Imagination
    • Rituale (Briefe schreiben und verbrennen, Gegenstände begraben)
    • Geschichten erfinden (erzählen und spielen)
    • Kunst-/Gestaltungstherapie