Schmerz und Sucht: Unterschied zwischen den Versionen

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* Opiate → psychotrope Wirkung (Schlaf, Stimmung, Stress↓)
* Opiate → psychotrope Wirkung (Schlaf, Stimmung, Stress↓)
* Fehlannahme: Schmerz + Opiate = keine Abhängigkeit → 30% entwickeln Abhängigkeit!
* Fehlannahme: Schmerz + Opiate = keine Abhängigkeit → 30% entwickeln Abhängigkeit!
* KI: Kopfschmerz, RDS, FMS, CED, primär psychische Störungen (PTSD, BPS)
* Risikopatienten: Tagesdosis > 120 mg, selbständige Dosiserhöhung, Ablehnung anderer Therapien, Verschreibung durch mehrere Ärzte, Drogen-/Sucht-Anamnese, psychiatrische Komorbidität
* bei Verdacht: Drogen-Screening im Urin (Beigebrauch, andere Substanzen) 1x/Monat + Kreatinin + genet. Fingerabdruck
* wenn Sucht besteht


[[Kategorie:Schmerz]]
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Version vom 14. Juli 2016, 09:59 Uhr

Notizen vom 5. Münchner Sommersymposium Schmerztherapie, 02.07.2016, Vortrag Dr. Weckbecker, Bad Honnef

Schmerz bei Sucht

  • Besonderheiten bei Patienten unter Substitution ggü. Schmerzpatienten:
    • dtl. höhere Dosen
    • schmezrsensibler (opiatinduzierte Hyperalgesie?)
    • oft atypische Komorbiditäten
    • Schmerz = Notfall! → Suchtdruck ↑ → Angst vor Entzug → Abbruch der Subsitution → Risiko
    • ⇒ Substitution + Schmerz ⇒ Therapie! nicht abwarten
    • Kombination von Opioiden möglich, z.B. Buprenorphin + Tilidin
    • Buprenorphin beliebig steigerbar, keine Atemdepression (weil Partialagonist)
  • häufige Fehlannahmen:
    • Substitution = ausreichende Analgesie → falsch!
    • Opioide führen zu Rückfall → falsch!
    • Substitution + Opioide → Atemdepression → falsch! (Toleranz)
    • Schmerz = Manipulation, um an Opiate zu kommen → falsch!

Sucht bei Schmerz

  • Opiate → psychotrope Wirkung (Schlaf, Stimmung, Stress↓)
  • Fehlannahme: Schmerz + Opiate = keine Abhängigkeit → 30% entwickeln Abhängigkeit!
  • KI: Kopfschmerz, RDS, FMS, CED, primär psychische Störungen (PTSD, BPS)
  • Risikopatienten: Tagesdosis > 120 mg, selbständige Dosiserhöhung, Ablehnung anderer Therapien, Verschreibung durch mehrere Ärzte, Drogen-/Sucht-Anamnese, psychiatrische Komorbidität
  • bei Verdacht: Drogen-Screening im Urin (Beigebrauch, andere Substanzen) 1x/Monat + Kreatinin + genet. Fingerabdruck
  • wenn Sucht besteht