Sozialpsychologie

Aus psych-med

Kognitive Dissonanz

  • Theorie kognitiver Dissonanz → Spannungsgefühl → Veränderungsmotivation
  • Reduktion durch
    1. Änderung der Einstellung
    2. Änderung des Verhaltens
    3. Integration neuer Information
  • Dissonanz Shaping:
    1. Hierarchie Dissonanz erzeugender Situationen aufstellen
    2. Veränderungsmöglichkeiten aufzeigen
    3. dem Pat. Entscheidung für/gegen Veränderung überlassen

Attributionstheorie

  • grundsätzliche Unterscheidung interne/externe Attribution → Kontrollüberzeugung, "locus of control"

nach Kelley

  • interne/externe Attribution abhängig von
    1. Konsistenz: tritt das Verhalten wiederholt in ähnlichen Situationen auf?
    2. Konsens: Verhaltne sich andere Personen in ähnlichen Situationen genauso?
    3. Distinktheit: Ist das Verhalten spezifisch für die Situation?

nach Seligmann

  • Dimensionen:
    1. intern/extern
    2. stabil/variabel
    3. generell/spezifisch
  • Risiko für Depression: negative Erlebnisse werden als intern, stabil und generell attribuiert
    • intern: Das Problem liegt an mir (nicht an den Umständen)
    • stabil: Das Problem ist unveränderlich (nicht vorübergehend)
    • generell: Das Problem ist allgegenwärtig (nicht auf bestimmte Situation begrenzt)
  • Resilienz: z.B. Attribution bei Versagen als extern, variabel und spezifisch

nach Weiner

  • Dimensionen:
    1. intern/extern
    2. stabile/variable
    3. kontrollierbar/unkontrollierbar

Reaktanz

  • Reaktanz = Widerstand bei Einschränkung der (Wahl-)Freiheit
  • → "Reiz des Verbotenen"
  • auch intrapsychisch (Über-Ich, dysfunktionales Denken): "Ich ess nie mehr Süßes" → Wunsch nach Süßem
  • therapeutisch: paradoxe Intervention, Symptomverschreibung

Begriffe

  • sozialer Vergleich → Änderungsmotivation
  • Beobachtungslernen: beobachtete Konsequenzen und deren Bewertung
  • "Rubikonmodell der Handlungsphasen" (Heckhausen/Gollwitzer):
    1. Abwägen von Handlungsmöglichkeiten, Entscheidung für Ziel (Motivation)
    2. Planen der Umsetzung (Volition)
    3. reale Durchführung (Handlungsinitiierung)
    4. Bewertung (Soll-Ist-Vergleich, Kausalattribution)
    • "Wenn man vom Ufer des Verstehens sehnsüchtig zum Ufer der Veränderung blickt, dazwischen der eiskalte Fluss der Akzeptanz"

Gesundheitspsychologie

  • Health-Belief-Modell = Modell gesundheitlicher Überzeugungen = Modell des Gesundheitsverhaltens
  • Analyse und Vorhersage von gesundheitsbezogenem Verhalten
  • subjektive persönliche Kosten-Nutzen-Rechnung:
    • Erkennbarkeit von bzw. Glaube an Nutzen und Effektivität eigenen (präventiven) Verhaltens oder med. Maßnahmen
    • Bewertung der Gefährlichkeit einer Erkrankung
    • Einschätzung der eigenen Krankheitsanfälligkeit
    • Wahrnehmung eigener Einschränkungen ("Kosten") durch Verhaltensänderung
    • objektiver Schweregrad der Erkrankung (→ geringster Einfluss auf Inanspruchnahme medizinischer Maßnahmen!)