Dialektisch-Behaviorale Therapie: Unterschied zwischen den Versionen
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* Selbstwertquellen, Ressourcen nutzen → siehe [[Selbstwert]] | * Selbstwertquellen, [[Ressourcen]] nutzen → siehe [[Selbstwert]] | ||
* Glaubssätze überprüfen, Erarbeitung förderlicher Selbstaussagen, z. B. "Ich kann mir selbst vertrauen. Ich darf mich selbst achten. Ich bin es wert, geachtet zu werden. Ich bin berechtigt, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht." | * Glaubssätze überprüfen, Erarbeitung förderlicher Selbstaussagen, z. B. "Ich kann mir selbst vertrauen. Ich darf mich selbst achten. Ich bin es wert, geachtet zu werden. Ich bin berechtigt, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht." | ||
* Abbau zu starker Leistungs- oder Beziehungsorientierung | * Abbau zu starker Leistungs- oder Beziehungsorientierung |
Aktuelle Version vom 8. Dezember 2017, 12:35 Uhr
Grundlagen
- Marsha Linehan (USA)
- für chronisch suizidale Borderline-Patientinnen
- Elemente aus KVT, Gestalttherapie, Hypnose, Achtsamkeit
- "dialektische Strategie" = Balance zwischen Akzeptanz und Veränderung → beides gleich wichtig
- therapeutisch ebenfalls Wechsel zwischen Validierung und Arbeit an Problemlösestrategien
- Bestandteile:
- Hierarchisierung:
- suizidales Verhalten (→ Überleben) oder fremdgefährdendes Verhalten
- therapiezerstörendes Verhalten
- Verhalten, das zu Krisen führt → parasuizidales Verhalten (Selbstverletzung zur Hochspannungs-Regulation)
- Verhalten, das die Therapie gefährdet
- Verhalten, welches die Lebensqualität beeinträchtigt
- mangelnde Verhaltensfertigkeiten
- Hilfs-Ich Funktion des Therapeuten:
- Realitätsprüfung
- Antizipation
- Integration widersprüchlicher Selbst- und Objektrepräsentanzen
- Ziel: angemessene Grenzsetzung, Entwicklung der Selbstdisziplin, Wertschätzung erreichter Fähigkeiten
Grundannahmen
- Borderline-Patienten versuchen, das Beste aus ihrer gegenwärtig verheerenden Situation zu machen. Jedes Verhalten der Patienten macht im subjektiven Kontext Sinn.
- Borderline-Patienten wollen sich verbessern
- Borderline-Patienten müssen sich stärker anstrengen, härter arbeiten und stärker motiviert sein, um sich zu verändern. Das ist ungerecht.
- Borderline-Patienten haben ihre Probleme in der Regel nicht alle selbst verursacht, sie müssen sie aber selbst lösen
- Das Leben suizidaler Borderline-Patienten ist so, wie es gegenwärtig gelebt wird, in der Regel unerträglich
- Borderline-Patienten müssen in fast allen relevanten Dimensionen neues Verhalten erlernen
- Patienten können in der DBT nicht versagen
- Therapeuten, die mit Borderline-Patienten arbeiten, brauchen Unterstützung
Bestandteile
Einzeltherapie
- Gefahr: voreilige Therapieabbrüche, schwieriges Agieren, extremer Negativismus → gleich zu Beginn thematisieren
- Basis: Validierung, Transparenz, Psychoedukation, Commitment, Zieldefinition
- "Commitment": Patient verpflichtet sich zur Mitarbeit und Einhaltung von Regeln und Abmachungen, Therapeut verpflichtet sich zur bestmöglichen Hilfestellung → Non-Suizid-Vertrag, Nicht-Selbstverletzungs-Vertrag
- Spannungsskala: 0-100 → wertungsfreie Einschätzung
- Verhaltensanalysen (SORK-Schema): schriftlich, bei selbstschädigendem Verhalten zwingend
- Zieldefinition: realistisch, erreichbar, kleine Schritte
- Diary Cards = Tagebuchkarte → konsequentes Selbstmonitoring
- suizidale Gedanken, Spannungszustände, Drogenkonsum, weitere dysfunktionale Verhaltensweisen
- Skillsanwendung, positive Tagesereignisse
Fertigkeitentraining (in der Gruppe)
- Stufenmodell:
- theoretisches Wissen
- individuelle Anpassung → Skillbox (Notfallskills), Skillketten
- Üben unter Nonstress-Bedingungen
- Anwendung bei Stress → Alternativverhalten
- 5 Module:
Innere Achtsamkeit |
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---|---|
Stresstoleranz |
|
Emotionsregulation Umgang mit Gefühlen |
|
Zwischenmenschliche Fertigkeiten |
|
Selbstwert |
|
Telefonkontakt
- Therapeutenkontakt in suizidalen Krisen oder bei Selbstverletzungsdruck
- Erreichbarkeit individuell klären
- Regeln: Verhaltensanalyse, Fertigkeiten anwenden
Intervision
- regelmäßiger Austausch der Therapeuten
Weiterentwicklung
- DBT bei
Adressen
DBT-Kliniken bzw. Spezialstationen in Deutschland:
Klinik | Kontakt | Kommentar |
---|---|---|
Isar-Amper-Klinikum, München, Haus 62 | 089 / 45 62 37 77 oder 45 64 31 54 | |
Zentral-Institut, Mannheim, Dr. Bohus, Dr. Schmahl | 0621 / 17 03 41 60 oder 17 03 40 02 | |
Lohr-Main | 09352 / 50 30 | nehmen nur Pat. aus ihrem Einzugsgebiet |
Schloss Werneck | 09722 / 210 | nur geschlossene Unterbringung |
Uni-Klinik Mainz | 06131 / 17 60 55 | nur ambulante Behandlung |
Klinik Sonnenberg, Saarbrücken | 0681 / 88 922 05 oder 88 90 | Dr. Kern, Jedes WE Heimfahrt als Belastungserprobung obligatorisch |
Klinik Viersen | 02162 / 96 44 24 | Jedes WE Heimfahrt als Belastungserprobung obligatorisch |
Uni-Klinik Freiburg | 0761 / 270 65 250 oder 270 65-01 (02) | borderline@klinikum.uni-freiburg.de, Dr. Philipsen, Dr. Richter |
BKH Nürnberg-Nord | 0911 / 39 82 506 | Bieten auch Wohngruppe mit DBT-Programm an, 5 Wochen DBT-Programm |
Psychiatrische Institutsambulanz, Engelthal | 09158 / 92 60 | |
BKH Ansbach, Dr. Enders | 0981 / 46 530 | |
Danuvius-Klinik Ingolstadt | , 0841 / 933 92 18 | Fr. v.d. Schulenburg |
Charité Berlin, Station 5 | 030 / 84 45 86 65 | sehr lange Warteliste |
Klinik Heiligenfeld, Bad Kissingen | 0971 / 840 | info@heiligenfeld.de |