Binge-Eating-Störung: Unterschied zwischen den Versionen
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*# Gefühl von Kontrollverlust (was, wann, wie viel, Ende) | *# Gefühl von Kontrollverlust (was, wann, wie viel, Ende) | ||
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** Anfang/Ende der Essanfälle oft nicht klar definiert | |||
** keine (regelmäßigen) gegenregulatorischen Maßnahmen | |||
** insgesamt chaotische Essgewohnheiten | |||
** oft in negativer Stimmungslage | |||
** Kalorienaufnahem auch an Tagen ohne Essanfälle erhöht | |||
== Therapie == | |||
* Besserung psychischer Symptome/Essstörungssymptomatik führt nicht zu dauerhafter Gewichtsabnahme | |||
* Gewichtsabnahme führt aber zu Besserung psychosozialer Symptome! | |||
* dauerhafte Ernährungsumstellung: Einkaufen, Kochen, Essen | |||
* "Anti-Diät" → nicht restriktiv essen | |||
* Sport- und Bewegungstherapie | |||
* bariatrische Chirurgie → siehe [[Adipositas]] | |||
=== Psychotherapie === | |||
* Therapie: erste Wahl KVT, zweite Wahl tiefenpsychologisch | |||
* aber: keine Effekt auf Gewichtsreduktion! | |||
* i.d.R. ambulante Therapie, allg. Kriterien für stationäre Therapie | |||
* Gruppentherapie sinnvoll | |||
* '''Stabilisierung des Essverhaltens''': | |||
** Gewichtskurve, Essprotokolle (Auslöser) | |||
** Stimuluskontrolle: | |||
*** Ess-/Einkaufspläne | |||
*** Aufmerksamkeitsfokussierung: langsam essen, bewusst essen, nichts nebenher machen (Fernsehen, Lesen) | |||
** realistische Zielvorstellungen | |||
** Zufriedenheit mit eigenem Körperbild | |||
* Behandlung psychischer Probleme: Selbstwert, Affektregulation | |||
* '''Stressbewältigung''': | |||
** Problemlösetraining | |||
** alternative Verhaltensweisen zur Affektregulation | |||
* '''soziale Kompetenz''' | |||
* Verstärkerpläne | |||
* idealerweise ambulante Gruppentherapie oder Selbsthilfegruppen | |||
== Medikation == | |||
* kein Medikament zugelassen, kein Wirksamkeitsbeleg | |||
[[Kategorie:Störungen]] | [[Kategorie:Störungen]] |
Aktuelle Version vom 11. März 2016, 17:31 Uhr
Grundlagen
- Prävalenz in D:
- Adipositas 16%
- BES 1-3%
- BES bei Adipösen, die ärztliche Hilfe wegen ihrem Übergewicht aufsuchen: 30%
- Psychopathologie ∼ Essstörung ∼ Gewicht
- Diät als Risikofaktor
Diagnose
- Forschungskriterien nach DSM-IV:
A | Essanfälle durchschnittlich an mind. 2 Tagen/Woche über 6 Monate |
---|---|
B | Deutliches Leiden wegen der Essanfälle |
C | mind. 3 Symptome im Zusammenhang mit Essanfällen
|
D | kein regelmäßiger Einsatz gegensteuernder Maßnahmen zur Gewichtskontrolle (Erbrechen, Diuretika), Kriterien ICD-10-Anorexie oder ICD-10-Bulimie nicht erfüllt |
- Definition Essanfall:
- in einer begrenzten Zeit (z.b. 2 Stunde) eine größere Nahrungsmenge, als die meisten anderen Menschen esse würden
- Gefühl von Kontrollverlust (was, wann, wie viel, Ende)
- Unterschiede zur Bulimie:
- Anfang/Ende der Essanfälle oft nicht klar definiert
- keine (regelmäßigen) gegenregulatorischen Maßnahmen
- insgesamt chaotische Essgewohnheiten
- oft in negativer Stimmungslage
- Kalorienaufnahem auch an Tagen ohne Essanfälle erhöht
Therapie
- Besserung psychischer Symptome/Essstörungssymptomatik führt nicht zu dauerhafter Gewichtsabnahme
- Gewichtsabnahme führt aber zu Besserung psychosozialer Symptome!
- dauerhafte Ernährungsumstellung: Einkaufen, Kochen, Essen
- "Anti-Diät" → nicht restriktiv essen
- Sport- und Bewegungstherapie
- bariatrische Chirurgie → siehe Adipositas
Psychotherapie
- Therapie: erste Wahl KVT, zweite Wahl tiefenpsychologisch
- aber: keine Effekt auf Gewichtsreduktion!
- i.d.R. ambulante Therapie, allg. Kriterien für stationäre Therapie
- Gruppentherapie sinnvoll
- Stabilisierung des Essverhaltens:
- Gewichtskurve, Essprotokolle (Auslöser)
- Stimuluskontrolle:
- Ess-/Einkaufspläne
- Aufmerksamkeitsfokussierung: langsam essen, bewusst essen, nichts nebenher machen (Fernsehen, Lesen)
- realistische Zielvorstellungen
- Zufriedenheit mit eigenem Körperbild
- Behandlung psychischer Probleme: Selbstwert, Affektregulation
- Stressbewältigung:
- Problemlösetraining
- alternative Verhaltensweisen zur Affektregulation
- soziale Kompetenz
- Verstärkerpläne
- idealerweise ambulante Gruppentherapie oder Selbsthilfegruppen
Medikation
- kein Medikament zugelassen, kein Wirksamkeitsbeleg