Persönlichkeitsstörung: Unterschied zwischen den Versionen
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* '''Kognition''': Wahrnehmung und Interpretation von Dingen, Menschen und Ereignissen; Einstellungen und Vorstellungen von sich und anderen | * '''Kognition''': Wahrnehmung und Interpretation von Dingen, Menschen und Ereignissen; Einstellungen und Vorstellungen von sich und anderen |
Version vom 27. Februar 2016, 12:38 Uhr
Grundlagen
- starke Ausprägung von Persönlichkeitsstilen
- diesbezüglich wenig flexibel und anpassungsfähig
- Störung des zwischenmenschlichen Beziehungsverhaltens ⇒ Krise vor allem bei interpersonellen Konflikten und Verlust der sozialen Integration
- Verhaltensweisen als Selbstschutz → für Umwelt oft nicht erkennbar, daher häufig selbstbestätigend
allgemeine Diagnose-Kriterien bzw. Merkmale für eine PS (F60)
ICD-10 klinisch-diagnostische Leitlinien
- Deutliche Unausgeglichenheit in Einstellungen und Verhalten in mehreren Funktionsbereichen (Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen, Denken, Beziehungen zu anderen)
- auffälliges Verhaltensmuster andauernd und gleichförmig und nicht auf Episoden psychischer Krankheiten begrenzt
- auffälliges Verhaltensmuster tief greifend und in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend
- Beginn in Kindheit oder Jugend, Manifestation im Erwachsenenalter
- deutliches subjektives Leiden, manchmal jedoch erst im späteren Verlauf
- deutliche Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit
- Berücksichtigung kultureller sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen
ICD-10 Forschungskriterien
G1 | charakteristische und dauerhafte innere Erfahrungs- und Verhaltensmuster weichen insgesamt deutlich von kulturell erwarteten und akzeptierten Vorgaben ("Normen") ab, mind. 1 der folgenden Bereiche:
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---|---|
G2 | Abweichung so ausgeprägt, dass daraus resultierendes Verhalten in vielen persönlichen und sozialen Situationen unflexibel, unangepasst oder unzweckmäßig (nicht begrenzt auf speziellen Stimulus oder bestimmte Situation) |
G3 | Persönlicher Leidensdruck, nachteiliger Einfluss auf die soziale Umwelt oder beides |
G4 | Abweichung stabil, von langer Dauer ist und Beginn im späten Kindesalter oder Adoleszenz |
G5 | Ausschluss anderer psychischer Krankheit, Komorbidität möglich |
G6 | Ausschluss organische Erkrankung, Verletzung, Funktionsstörung des Gehirns |
Cluster-Einteilung
ICD-10 | DSM-IV | psychodynamisch | |
---|---|---|---|
Cluster A sonderbar, exzentrisch |
paranoid schizoid |
paranoid schizoid schizotypisch |
strukturelle Schwäche, Übergang zur psychotischen Störung |
Cluster B dramatisch, emotional |
emotional-instabil histrionisch dissozial |
Borderline-PS histrionisch antisozial narzisstisch |
strukturell unzureichend gebunden, überschießende Dynamik |
Cluster C ängstlich, vermeidend |
selbstunsicher-vermeidend abhängig anankastisch passiv-aggressiv |
selbstunsicher dependent zwanghaft passiv-aggressiv |
rigide Struktur, unzureichende Entfaltung von Dynamik |
Weblinks
http://www.panikattacken.at/persoenlichkeitsstoerung/persoenlichkeitsstoerung.htm